Der Feuerwehrmann Christian Müller aus der Kreisstadt Neunkirchen im Saarland ist gewissermaßen immer im Einsatz: So geschehen im Anschluss an eine Übung. Der 23-Jährige und zwei jüngere Kollegen erreichten im Einsatzfahrzeug eine Unfallstelle. Mehrere Personen waren schon aktiv, die Lage schien unter Kontrolle zu sein. Doch beim Eintreffen des Feuerwehrautos verließen die Ersthelfer den Unglücksort. Christian Müller erfasste die Situation, sah eine leblose Person im Unfallfahrzeug und leitete sofort Hilfemaßnahmen ein. Als Anerkennung für seinen Einsatz kürten ihn der US-amerikanische Reifenhersteller Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) zum „Highway Hero“ des Monats Dezember.
„Wir fuhren nach einer Übung im Kreis Neunkirchen zur Zentrale zurück, um die Sauerstoffflaschen aufzufüllen“, berichtet er. Kurz hinter einer Ortseinfahrt bemerkt Müller einen Menschenauflauf. Er sieht ein beschädigtes Auto, reagiert gedankenschnell, indem er das Feuerwehrauto quer stellt und so die Unfallstelle vor möglichen Folgekollisionen schützt. Doch mit der Reaktion der anwesenden Ersthelfer rechnet der 23-Jährige Saarländer nicht: Sie vermuten, dass nach einem Notruf nun die Feuerwehr eingetroffen ist, und verlassen geschlossen den Unglücksort. „Ich mache diesen Menschen keinen Vorwurf. Sie wussten ja nicht, dass auch wir nur zufällig dort vorbeikamen. Trotzdem ist es nicht richtig, dass sich alle Ersthelfer entfernten“, ist sein Fazit.
Es folgt rasches Handeln: Unfallstelle absichern, Leitstelle der Feuerwehr verständigen, die den Rettungsdienst alarmiert. Der Fahrer des Unfallwagens ist bewusstlos. Während Müllers Kollegen die Regelung des Verkehrs übernehmen, holt er den verletzten Mann vorsichtig aus seinem Fahrzeug. In regelmäßigen Abständen prüft er seine Vitalfunktionen. Doch nach kurzer Zeit fallen Atmung und Puls aus. Sofort beginnt Christian Müller mit Reanimationsmaßnahmen. Abwechselnd versucht er es mit einer Herz-Druck-Massage und Mund-zu-Mund-Beatmung. E hält damit durch, bis der Notarzt eintrifft. Diesem gelingt es schließlich, den Mann vorläufig zu stabilisieren, was ohne den Einsatz des jungen Feuerwehrmanns vielleicht nicht mehr möglich gewesen wäre.
In wenigen Tagen küren Goodyear und der AvD in Berlin den „Highway Hero“ des Jahres 2010. Der Champion fährt mit einem SEAT Ibiza Ecomotive im Gesamtwert von über 18.000 Euro nach Hause. Und obendrauf gibt es vom Partner Allianz eine Autoversicherung für ein Jahr.
Text: Erwin Halentz, Foto: Goodyear.