„Grüne Löwen“: Peugeot erweitert urbanes Mobilitätsangebot

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Mobilität in der Großstadt: Sie ist manchmal nicht nur problematisch, sondern auch vielschichtig und bedarf je nach Situation und Bedürfnissen wechselnder Fahrzeuge. Das geht über verschiedene Fahrzeugtypen (Cabrio, Transporter, Kombi) bis hin zu Roller oder Fahrrad. Peugeot hat zur organisierten Lösung dieser Problemstellung vor einigen Monaten in Berlin ein völlig neues Konzept mit dem Namen Mu by Peugeot an vier verschiedenen Standorten in der Hauptstadt erstellt. Der französische Importeur zeiht ein positives Fazit dieses Engagements („Wir wollen den Autovermietern nicht die Schuhe austreten.“) und denkt bereits laut darüber nach, im kommenden Jahr in weiteren deutschen Großstädten mit diesem Vorhaben aktiv zu werden. Angedacht sind dabei vor allem die Millionenstädte München und Hamburg.

Seit Mitte Mai 2010 haben sich etwa 35 000 Interessenten via Internet unter www.mu.peugeot.deüber das Angebot informiert, der vor allem Privatkunden mit einem speziellen Online-Tool eine umfassende Mobilität bietet. Zur Zeit nutzen mehr als 500 registrierte Mu-Kunden die Möglichkeit, Fahrzeuge von Peugeot sowie Zubehör wie Fahrradhelme, Dachboxen oder Kindersitzen zu mieten. Ganz aktuell gibt es jetzt eine weitere Neuerung, die gerade für eine Millionenmetropole wie Berlin wie geschaffen ist: In wenigen Wochen wird nämlich auch das Elektroauto iOn des französischen Herstellers zum Angebotskatalog gehören. Bis zum Jahr 2015 will Peugeot 5.000 dieser emissionsfreien Fahrzeuge produziert haben, für Deutschland sind im nächsten Jahr 800 Stück vorgesehen. Bei 48 Monaten Laufzeit und 10.000 Kilometern jährlich beträgt die Leasingrate für das Fahrzeug 491 Euro monatlich. Inklusive Wartung und weiteren Dienstleistungen, wie der Hersteller angibt.

Den Komfort des Angebots sollen mehrere Neuerungen verbessern: So können sich Nutzer in Kürze über ein Online-Reservierungs-Tool ihr konkretes Wunschmodell bereits im Vorfeld sichern. Außerdem entfallen ab sofort die Anmeldegebühr in Höhe von zehn Euro und das bisherige Punktesystem. Das Online-Konto kann jetzt direkt in Euro aufgeladen werden. Der jeweils fällige Betrag wird dann vor Ort entsprechend der gewünschten Produktkategorie und Nutzungsdauer bargeldlos beglichen. Ein Fahrrad kostet pro Tag (24 Stunden) fünf Euro, ein Elektrofahrrad zehn Euro und ein Kleinwagen inklusive unbegrenzter Kilometerzahl kostet 50 Euro.

Für die Ausweitung des Programms in weiteren deutschen Großstädten wird auch nach Kooperationspartnern gesucht. In Berlin beispielsweise arbeitet Peugeot mit den Verkehrsbetrieben zusammen, deren Jahresabonnenten bis Ende 2010 einen Mu-Zugang inklusive attraktivem Startguthaben erhalten.

Der französische Hersteller, der in diesem Jahr übrigens das begehrte „Grüne Lenkrad“ als Öko-Auszeichnung in der Automobil-Industrie erhalten hat, verzeichnet bereits 600 unterzeichnete Vorverträge für das Elektromobil, das baugleich mit dem Citroën C-Zero und dem Mitsubishi i-MiEV ist. Zudem hat der französische Importeur mitgeteilt, dass alle Modelle der Marke mit Benzinmotor, die seit Januar 2000 gebaut wurden, problemlos mit dem neuen Bio-Kraftstoff mit maximal zehn Prozent Ethanolanteil betankt werden können. Die Bundesregierung hat für 2011 grünes Licht zur flächendeckenden Einführung dieses Kraftstoffs gegeben. Der weitaus größte Teil aller Peugeot-Benzinfahrzeuge in Deutschland ist damit E10-tauglich.

Das Unternehmen empfiehlt Besitzern von Fahrzeugen mit Produktionsdatum vor dem 1. Januar 2000 wie bisher die Verwendung von Kraftstoff mit einem Ethanolanteil von fünf Prozent, das weiterhin im Angebot bleibt. Das aus nachwachsender Biomasse gewonnene Bioethanol trägt dazu bei, den Kohlendioxid-Ausstoß der Fahrzeuge weiter zu senken. Bioethanol ist CO2-neutral. Das bei der Verbrennung im Motor freigesetzte Kohlendioxid wurde von der Pflanze während der Wachstumsphase bereits zu gleichen Teilen gebunden.

Peugeot strebt für das kommende Jahr in Deutschland einen Absatz von 115.000 Pkw und Nutzfahrzeugen an. Das entspräche einem Marktanteil von 3,4 Prozent. Außerdem wollen die Franzosen im Jahr 2011 in der Modellreihe 3008 den ersten Diesel-Hybrid präsentieren.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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