Das neue Weltauto aus dem Hause Ford

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3

Serienanlauf des Ford Focus III: Im Frühjahr 2011 soll er bei den Händlern stehen, heute begann – quasi als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für alle 6500 Mitarbeiter und die gesamte Ford Motor Company – die Serienproduktion der dritten Generation des Ford Focus am Standort Saarlouis. Das erfolgreiche Kompaktmodell ist das wichtigste Auto für Ford auf dem globalen Markt. Insgesamt 300 Millionen Euro hat der Hersteller in die Entwicklung des neuen Modells gesteckt, das sich weltweit verkaufen soll.

Gleichzeitig lief auch im saarländischen US-Schwesterwerk in Wayne (Michigan) die Produktion des Ford Focus für den dortigen Markt an. Der Ford Focus ist das erste Auto im Konzern, das weltweit verkauft wird. Nach Saarlouis und Michigan wird der Ford Focus ab Mitte 2011 auch im russischen St. Petersburg gebaut. Ein Jahr später läuft dann die Produktion des „Golf-Jägers“ im chinesischen Chongqing an.

Zur Jungfernfahrt in dem saarländischen Werk, das zudem noch 2.000 Beschäftigte in dem umliegenden Industriepark beliefern, hatte Ford viel Prominenz einfahren (und wohl auch einfliegen) lassen. Ford-Deutschland-Chef Bernhard Mattes und der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) betonten gleichermaßen die Bedeutung des Werkes in Saarlouis, wo vor 40 Jahren mit dem „Hundeknochen-Escort“ der erste Ford vom Band lief. Sie hoben aber auch die Bedeutung des Saarlandes als wichtigen Baustein der Automobil-Produktion hervor. Denn viele Firmen und Hersteller aus dem westlichsten deutschen Bundesland produzieren und liefern Zubehör und Ersatzteile für den Automobilbau.

Alleine von Saarlouis aus wird das neue Modell in Zukunft in mehr als 120 Länder in der ganzen Welt exportiert werden. 1.850 Focus-Einheiten pro Tag sollen bei voller Auslastung in Saarlouis vom Band rollen. Ford hat dazu auch die befristeten Zeitarbeitsverträge von Arbeitnehmern vor kurzem in unbefristete Arbeitsverhältnisse umgewandelt. Der Focus soll auch in der Zukunft das Erfolgsmodell des Hauses werden. Seit der erste Focus im Jahr 1998 den Escort in der kompakten Mittelklasse abgelöst hat, wurden weltweit mehr als zehn Millionen Fahrzeuge dieser Modellreihe abgesetzt. „Der Focus“, sagte Mattes beim Produktionsanlauf am Montag im Werk „gehört zu Ford wie der Eiffelturm zu Paris und die Freiheitsstatue zu New York.“

Der saarländische Ministerpräsident Müller würdigte, dass „der heutige Tag ein guter Tag für Ford, ein guter Tag für das Saarland, aber auch ein guter Tag für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses Ford“ sei. Ford ist der größte Arbeitgeber im Saarland, demzufolge beteiligte sich auch das kleinste Bundesland „mit unseren bescheidenen Mitteln“ (O-Ton Peter Müller) an den Entwicklungskosten, die größtenteils in neue Roboterlinien im Rohbau, in neue Werkzeigsätze und eine neue Lackieranlage flossen. An der Seite von Ford-Chef Mattes fuhr der saarländische Landesvater schließlich im ersten Ford Focus der neuen Generation, einem goldfarbenen Modell mit einem 170-PS-Motor, vor. Zuvor hatte der Saarlouiser Betriebsratsvorsitzende Gilbert Hess den Produktionsanlauf der neuen Focus-Generation gewürdigt und klargemacht, dass damit die Arbeitsplätze der Beschäftigten auf Jahre hinaus sicherer gemacht worden sind.

Der neue Ford Focus wartet mit Ausstattungsinhalten auf, die man bisher größtenteils aus Fahrzeugen der Mittel- und Oberklasse her kennt. Das Fahrzeug kann beispielsweise ganz von alleine einparken. Es sucht nach Parklücken, erkennt selbstständig Verkehrszeichen und Geschwindigkeitsbegrenzungen. Der Focus hat ein automatisches Fußgänger-Schutzsystem. Das heißt, das Fahrzeug bremst von selbst, wenn jemand plötzlich auf das Fahrzeug zuläuft oder sich ein Hindernis aufbaut.

Über die Fertigung oder den Produktionsbeginn neuer Produktlinien der dritten Focus-Generation, wie etwa des Focus Turnier (Kombi), eines CC-Modells (Cabriolet-Coupé) oder den Produktionsbeginn des Elektro-Focus hüllt sich die Konzernleitung bisher noch in Stillschweigen.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Dirk Guldner

Scroll to Top