London-Doppeldecker: Comeback mit Elektroantrieb

Beitragsbild
Foto 1

Der klassische Londoner Doppeldeckerbus kommt zurück. Als Zugeständnis an die Moderne gibt es windschnittiges Design und einen Elektroantrieb. Die ersten Exemplare sollen bereits 2012 durch die Metropole fahren.

Bis 2005 prägte der rote AEC Routemaster mit der Plattform am Heck das Stadtbild. Dann galt der seit 1956 gebaute Oldie als nicht mehr zeitgemäß: Verbrauch und Schadstoffausstoß waren zu hoch, Behinderte konnten ohne Hilfe nicht zusteigen und wegen des Heckeinstiegs musste ein Schaffner mitfahren. Als Ersatz sprangen moderne Niederflur-Doppeldeckerbusse ein – ebenfalls in Rot, aber ohne die hintere Plattform. Nur auf einigen Sightseeing-Routen ist der Klassiker noch heute anzutreffen.

Viele Londoner trauern ihren alten Bussen jedoch trotzdem hinterher. Im Bürgermeister-Wahlkampf 2008 versprach der später auch gewählte Boris Johnson daher die Wiederauferstehung der Nahverkehrs-Attraktion. Die Londoner Verkehrsbetriebe starteten kurz darauf gemeinsam mit dem nordirischen Nutzfahrzeughersteller Wrightbus die Planungen.

Das Ergebnis ist nun in Form eines nicht fahrbereiten Modells zu sehen. Die ersten Prototypen des New Bus 4 London werden bereits 2011 in der Praxis getestet, ein Jahr später sollen sie den Linienbetrieb aufnehmen. Als Antrieb dient ein Elektromotor, dessen Lithium-Ionen-Akkus während der Fahrt von einem Dieseltriebwerk aufgeladen werden. Schadstoff- und Geräuschemissionen sollen deutlich unter denen des rein dieselbetriebenen Vorgängers liegen. Die neue Technik ist aber nicht nur umweltfreundlicher, sondern soll auch den Fahrkomfort erhöhen; der typisch schlingernde Start der alten Busse könnte dann der Vergangenheit angehören. Anders als sein Vorgänger verfügt der neue Doppeldecker neben der Heckplattform auch über zwei normale Seitentüren, was den Einstieg beschleunigen soll. Ein doppeltes Treppenhaus verhindert Gedränge zwischen ein- und aussteigenden Passagieren. Zudem kann die Heckplattform außerhalb der Stoßzeiten oder an gefährlichen Haltestellen mit Falttüren verschlossen werden.

Text: Spot Press Services/Holger Holzer

Foto: Wrightbus

Nach oben scrollen