Buchtipp der Woche (1)

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E. Foley und B. Coates: Hausaufgaben für Erwachsene. Alles, was Sie in der Schule gelernt und gleich wieder vergessen haben. Bloomsbury Berlin; 19,95 Euro.

Schon vertrackt: Da ermuntert man den Nachwuchs, bei Nichtwissen oder Wissen-Wollen doch einfach zu fragen. Und tut er's, steht man unversehens selbst da und bleibt die Antwort schuldig. Obwohl man die irgendwann mal wusste – meistens zur eigenen Schulzeit.

E. Foley und B. Coates (deren komplette Vornamen hier konsequent verschwiegen werden, very british) treten – mit Unterstützung eines Autorenteams speziell für die deutsche Ausgabe – hier den Beweis an, dass etliche Stoffe aus grauer (Schul)vorzeit doch wert sind, wieder aufgefrischt zu werden. Nicht nur, um dem Sohn oder der Tochter Antwort(en) geben zu können.

Zum Beispiel: Der korrekte Konjunktiv – ist manchmal schwierig zu finden, wirkt aber elegant (nicht snobistisch). Oder: Mit dem Wissen um die Entstehung von Erdbeben erschrecken einen entsprechende Horrornachrichten in den Medien nicht mehr so sehr. Sogar Kunstgeschichte erschließt sich einem plötzlich als interessant, wiewohl man sie vielleicht früher einmal als altbackenes Zeug empfand. Von der Mathematik in ihren verschiedenen Teilgebieten – für große Teile der Schülerschaft seit Jahrzehnten eine Art Fallbeil, über Wohl und Wehe der beruflichen Zukunft entscheidend – ganz zu schweigen. Auch (bzw. gerade) sie erscheint hier verblüffend klar strukturiert und einleuchtend. (Ein Schelm, wer beim Lesen daran denkt, dass die vermeintliche Sperrigkeit des Unterrichtsfach am fehlenden didaktischen Talent der Lehrenden gelegen haben mag, teilweise wenigstens).

Das liegt vor allem am vorzüglichen Stil des gesamten Autorenteams, der locker daherkommt, ohne sich bei Leserinnen und Lesern anbiedern zu wollen. Vor allem als abendliche Lektüre zu empfehlen, die man immer mal wieder häppchenweise gewissermaßen zu sich nimmt.

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