Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, heißt es im Volksmund. Die Reise, die in der vergangenen Woche anstand und noch nicht zu Ende ist, führte uns auch in diesem Jahr in die verschiedensten Landschaften und Regionen Frankreichs anlässlich unseres Engagements bei der Tour de France. In meinem „Tour-Tagebuch“ versuche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, Stimmen und Stimmungen rund um das größte Radsport-Ereignis der Welt zu vermitteln, aber es gibt bei einer solchen Rundfahrt auch viele Gegebenheiten und Erkenntnisse in Bezug auf das Thema Mobilität, die mit dem eigentlichen Anlass, der Tour, nichts zu tun haben.

In den verschiedenen französischen Tageszeitungen gibt es ebenso wie in Deutschland auch einen Motor-Teil. Anders als bei uns sind diese Seiten nicht so sehr mit der Berichterstattung von neuen Fahrzeugen oder Beiträgen, die wir bei www.kues.de „Testtour“ nennen, geprägt, sondern beschäftigen sich mehr mit dem wirtschaftlichen Hintergrund der Automobilszene. Bei der Lektüre eines solchen Blattes in der „Dauphiné“, einer der größten französischen Regionalzeitungen, fiel mir in dieser Woche auf, dass sich die Sorgen und Nöte des „normalen Franzosen“, der sich vielleicht ein neues Auto kaufen will, von den Gedanken deutscher Singles oder Familien nicht sehr unterscheiden.

Obwohl auch die drei großen französischen Hersteller wie Renault oder die dem PSA-Konzern angehörenden Marken Peugeot und Citroën ein zufriedenstellendes erstes Halbjahr verzeichnen, sind die Läger der französischen Garagisten voll. Der Gebrauchtwagenmarkt leidet immer noch unter den Auswirkungen der globalen Finanzkrise der vergangenen Jahre und für ein „krachneues“ Auto haben ohnehin nur ein paar Privilegierte alle paar Jahre Geld. Der Anteil von Fahrzeugen, die deutlich mehr als ein Jahrzehnt „auf dem Buckel“ haben, ist im französischen Straßenbild weitaus höher, als dies in Deutschland der Fall ist.

Sucht man Fahrzeuge aus deutscher Produktion, so sind dies – falls man sie überhaupt findet – in erster Linie Produkte der Premium-Hersteller Mercedes-Benz, Audi oder BMW. Man bevorzugt die Fahrzeuge aus französischer Hand.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein zwar sonniges, aber nicht zu drückend heißes Wochenende, so wie wir es hier mitunter in den vergangenen Tagen erlebt haben.

Ihr Jürgen C. Braun

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