Buchtipp der Woche (1)

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Rosa Sala Rose: Lili Marleen. Die Geschichte eines Liedes von der Liebe und vom Tod. Deutscher Taschenbuch Verlag; 19,90 Euro.

Um das Lied von Lili Marleen ranken sich Mythen, Gerüchte, Interpretationen und Halbwahrheiten. Zwischen den Extremen Nazilied und Identifikationslied für Soldaten in der lebensgefährlichen Situation Krieg ist an Deutungen allerlei vertreten. Vieles davon entspricht bei näherer Betrachtung kaum oder auch gar nicht der Wahrheit.

Die spanische Germanistin Rosa Sala Rose ist den Spuren des Liedes gefolgt – bis zur Verfilmung des Stoffs durch Rainer Werner Fassbinder, die Lili Marleen 1981 noch einmal richtig in die Schlagzeilen brachte.

Dabei liefert die Autorin keine trockene Analyse ab, weswegen die hier genannte Berufsbezeichnung Germanistin zwar für exakte Recherche steht, aber nicht für verwissenschaftliche Trockenheit des Stils.

Zum Beispiel ist wohl keine Sängerin so mit diesem Lied verbunden wie Lale Andersen (1905-1972), die sogar ihre Autobiographie mit dem Untertitel Leben mit einem Lied versah. Neben dem bereits in frühen Jahren ersehnten Ruhm als Sängerin hat Lili Marleen Lale Andersen aber gerade im Nationalsozialismus in größte Schwierigkeiten gebracht, sie im wahren Sinne des Wortes an den Rand des Todes gebracht.

Neben einer sehr spannenden Abhandlung gehört zum Buch eine CD mit wichtigen Tondokumenten rund um Lili Marleen. Wer sich für die zahlreichen Interpretationen außer denen von Lale Andersen interessiert, wird bei Zweitausendeins fündig: Dort gibt es eine entsprechende CD Lili Marleen (4,99 Euro). Kaum zu glauben: Sogar Eric Burdon & The Animals haben eine Version im Repertoire!

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