Formel 1: Vettel bläst zur Jagd auf Ferrari

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Nur eine Moment-Aufnahme oder doch schon ein Fingerzeig für die gesamte Saison? Ferraris Doppelsieg durch den zweifachen Weltmeister Fernando Alonso (Spanien) und seinen brasilianischen Teamkollegen Felipe Massa im ersten Rennen vor zwei Wochen in Bahrain steht am Wochenende beim „Großen Preis von Australien“ in Melbourne auf dem Prüfstand. Vor allem einer will den beiden Rennern aus Maranello ans Leder und nach der „gefühlten Niederlage“ im Wüstenstaat mit Pole-Position und teilweise erdrückender Renndominanz die Verhältnisse wieder zurechtrücken: Vize-Weltmeister Sebastian Vettel (22) im Red Bull.

Christian Horner, Teamchef von Vettel und dessen Kollegen Mark Webber klagt vor dem „Heimspiel“ des Australiers: „Wir hatten Ferrari im Rennen und im Qualifying im Griff.“ Den Sieg, so Horner, habe man nur wegen einer defekten Zündkerze an Sebastian Vettels Auto verloren. Das deutsche Supertalent bemüht sich indes darum, die Ereignisse vom Saisonauftakt in positive Erkenntnis zu kanalisieren: „Es gibt auch viel Positives, wir haben einen großen Schritt beim Reifen-Management gemacht. Im ersten Rennabschnitt hatten die Ferrari mehr Probleme als wir. Der Speed ist da, das ist gut, das Resultat fehlt uns noch.“

Die Sorgen, die der schon als „Schumi-Nachfolger“ gehandelte Vettel derzeit hat, sind für den „Comebacker“ Schumacher und seinen Landsmann und Teamkollegen Nico Rosberg vor dem zweiten Saisonrennen allerdings weniger ein Thema: Wenngleich auch bei Mercedes fleißig am neuen W01 gearbeitet, um den Silberpfeil schneller zu machen. Mit Platz sechs gab sich der siebenfache Weltmeister beim ersten Rennen nach dreieinhalb Jahren durchaus zufrieden. „Es wäre ja vermessen anzunehmen, ich käme da hin, setze mich ins Auto und fahre allen um die Ohren. Ich jedenfalls hatte das nicht angenommen.“

In Melbourne möchte der 41-Jährige vorerst einmal weitere Streckenkilometer sammeln, um mit dem neuen Auto noch besser in den Rhythmus kommen. Sein um 17 Jahre jüngerer Teamkollege Rosberg erwartet dagegen noch mehr: „Die Strecke in Australien liegt uns besser als Bahrain. Wir wollen dieses Mal unbedingt auf das Podium“, kündigte er an. Mut macht den deutschen Fans der neuen „Formel-1-Nationalmannschaft“ auch deren Motorsportchef Norbert Haug. „Vielleicht sehen wir den ersten Sieg früher als viele denken! Wir sind nicht zufrieden, bis wir ganz oben auf dem Podest stehen.“

Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Mercedes GP

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