Zurück zu den Wurzeln: Formel-1-Rennfahrer Nick Heidfeld, der bis Ende 2008 mit dem Trierer Manager Werner Heinz zusammen gearbeitet hatte, fährt in der neuen Saison dort, wo er einst gefördert und immer wieder als Fahrer gehandelt wurde: Bei Mercedes GP. Allerdings nur auf der „Bank“ der „deutschen Formel-1-Nationalmannschaft“
Eine Mördergrube macht der gebürtige Mönchengladbacher aus seinem Herzen nicht: „Natürlich wäre mir ein Platz als aktiver Fahrer lieber gewesen. Aber ich werde Michael und Nico nach Kräften unterstützen“, sagt der 32jährige, dem Werner Heinz im Jahr 2000 erstmals ein Formel-1-Cockpit (bei Prost Peugeot) besorgt hatte. Seitdem hat „Quick Nick“ insgesamt 168 Rennen bestritten, von denen er allerdings keines gewinnen konnte.
In den vergangenen drei Jahren fuhr Heidfeld für BMW Sauber, ehe sich die Münchener nach der Saison aus der Königsklasse zurückzogen. Heidfeld hatte sich zunächst auch Hoffnungen auf einen Stammplatz im Mercedes-Team gemacht, ehe Rekord-Weltmeister Schumacher sich zu seinem Comeback bei den Schwaben entschied. Zuvor war spekuliert worden, dass der Rheinländer, der zu Beginn seiner Karriere im Junior-Team von Mercedes gefördert wurde, für die „Silberpfeile“ in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) starten könne. „Das war nie eine Option für mich. Ich will mit meiner Erfahrung das Formel-1-Team weiter voranbringen“, bekräftigt der zweifache Familienvater kurz vor dem Saisonauftakt in Bahrain.
In das gleiche Horn bläst auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug. „Nick kann etwas, das wird er bei uns einbringen und beweisen.“ Das Problem des ehemaligen BMW-Piloten in der neuen Saison ist aber die Reform des Regelwerks. Sollten Rosberg und Schumacher nämlich von Unfällen oder Verletzungen irgendwelcher Art verschont und fit bleiben, wäre er als Ersatzmann so gut wie arbeitslos. Nach dem Saisonstart sind in der Formel 1 in der neuen Saison keine Testfahrten mehr erlaubt.
Ob sein jetziger Status von Dauer sein wird, ist allerdings fraglich: „Es ist nicht meine Absicht, auf Dauer Ersatzfahrer zu sein, erklärt der Mercedes-Pilot, der nach eigenen Angaben durchaus ein Stammcockpit in der kommenden Saison hätte haben können. „Das wäre sogar recht einfach gewesen, ich hätte bei einigen Teams unterschreiben können. Aber ich wollte unbedingt bei einem Topteam unterkommen.“
Text: Jürgen C. Braun
Foto: Mercedes-Benz