Liebe Leserinnen und Leser von www.kues.de,

wenn Sie nicht nur autoaffin sind, sondern auch noch eine gehörige Portion Interesse für sportliche Belange außerhalb des Motorsports mitbringen, dann werden sie sich in diesen Tagen im Zweispalt befinden. Olympia ja oder nein, durchwachte Nächte ja oder nein. Morgen ausgeschlafen ja oder nein. Denn Vancouver, wo unsere Athletinnen und Athleten derzeit um olympisches Edelmetall kämpfen, liegt in der Zeitrechnung neun Stunden hinter uns. Das heißt, dass die meisten Entscheidungen zur nachtschlafenden Zeit fallen und man sich wohl die eine oder „Rosine“ heraus picken wird, wenn man sich einen Wettbewerb ansehen will.

Doch auch bei Olympia spielt das Auto, und um dessen weitreichendste Belange geht es ja in unserer wöchentlichen Kolumne, eine tragende, um nicht zu sagen, feine befördernde Rolle. Beim Transport der Sportler, Journalisten und Funktionäre muss eine gewaltige organisatorische Aufgabe bewältigt werden, und deshalb haben wir uns in diesen Tagen einmal erkundigt, wer denn in und um Vancouver für den Shuttle-Service sorgt, wieviel Fahrzeuge im Einsatz sind und wie diese ganze Herausforderung gemeistert wird. Ein herzliches Dankeschön daher an dieser Stelle für den Kollegen Klaus Dobbratz von der Internationalen Sportkorrespondenz (ISK), der www.kues.de auf Anfrage mit den „harten Facts“ versorgt hat.

Geschätzte 3.000 Fahrzeuge sind an den olympischen Tagen im Einsatz, Partner ist der (eigentlich ziemlich angeschlagene aber mit Regierungsspritzen wieder fit gemachte) US-Autoriese General Motors. GM ist für den Athletenservice mit siebensitzigen Großraumlimousinen zuständig. Darüber hinaus gibt es jede Menge kleinere, kompakte Fahrzeuge aus dem Hause Chevrolet, weil diese Autos besser in die Tiefgaragen passen, die den Hallen angegliedert sind.

Von dort gehen die Athleten dann trockenen Fußes zu ihren Schauplätzen. Jede halbe Stunde verbindet das offizielle „Transportation System“ das „Oylmpic Village“ mit allen Sportstätten. Die Medaillengewinner werden mit so genannten „dedicated cars“ zum „Medal plaza“ und weiter zu anderen Zielen (die deutschen Sportler etwa zum deutschen Haus) gebracht. Am Steuer sitzen die gut gebrieften Volunteers (Freiwillige) im blauen Anorak, die auch die gesamte Logistik regeln.

So liebe Leserinnen und Leser, jetzt haben Sie, hoffe ich, auch einmal einen Eindruck welcher organisatorische Aufwand mit und um das Automobil betrieben werden muss, damit in diesen Tagen jeder, in Vancouver irgend eine (tragende) Rolle spielt, auch zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist.

Ich wünsche Ihnen noch ein paar aufregende olympische Stunden, ein geruhsames Wochenende und unserem deutschen Team hoffentlich noch jede Menge Medaillen in Kanada.

Ihr Jürgen C. Braun

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