Branchenindex: Vertragshändler verzeichnen sinkende Umsätze

Das Branchenmagazin kfz-betrieb veröffentlicht in einer Pressemeldung Daten zum neuesten Branchenindex der markengebundenen Unternehmen. Die Auftragseingänge der meisten Autohäuser sind im Dezember wieder auf das schlechte Vorjahresniveau gesunken. Der Branchenindex der markengebundenen Unternehmen sank von 106 Punkten im November auf 81 im Dezember. Mit der Umweltprämie stoppte die Bundesregierung Anfang des vergangenen Jahres zwar den drohenden Einbruch der Automobilkonjunktur und bescherte durch die staatliche Förderung dem Neuwagenhandel ein Zulassungsergebnis von mehr als 3,8 Millionen Pkw. Bereits Anfang September war der Fördertopf jedoch ausgeschöpft.Nach dem konjunkturellen Hoch folgt nun ein Tief: Rund ein Drittel der Vertragshändler beurteilt die derzeitige wirtschaftliche Situation der Kfz-Branche mit schlecht und nur 12 Prozent mit gut. Zudem berichten 55 Prozent, dass ihre Umsätze im Neuwagengeschäft im letzten Monat niedriger ausfielen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Besonders hart hat es die Autohäuser getroffen, die deutsche Premiummarken verkaufen. Von ihnen registrierten sogar zwei Drittel sinkende Erlöse. Rund 60 Prozent der Befragten prognostizieren auch für den nächsten Monat rückläufige Umsätze im Verkauf von neuen Autos.

Betrachtet man die Zahlen, war 2009 mit einem Absatzplus von rund 23 Prozent und mehr als 3,8 Millionen Neuzulassungen äußerst erfolgreich. Doch das Ergebnis ist von der Umweltprämie geprägt – die Händler haben es also nicht aus eigener Kraft, sondern vorwiegend durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen erreicht, kommentiert Dr. Hermann Frohnhaus, Sprecher des Vorstands der Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe. Nun sei man wieder im ,Alltag' angekommen, mit Prognosen, die weniger erfreulich seien und die Branche vor zahlreiche Herausforderungen stellen werde, ergänzt Frohnhaus.

Zusätzliche Sorgen bereiten den Vertragshändlern die nach wie vor hohen Standzeiten und Wertverluste im Gebrauchtwagengeschäft. So gab jeder zweite Befragte an, dass seine Umsätze im Verkauf von Secondhand-Autos im Vormonat niedriger ausfielen als im Vorjahr. Auch die Beurteilung der zukünftigen Umsatzentwicklung sieht düster aus: Nur fünf Prozent der Gebrauchtwagenhändler rechnen im kommenden Monat mit steigenden und 56 Prozent mit sinkenden Erlösen.

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