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Der Markt bei den kompakten Sport Utility Vehicles, die als SUV mittlerweile auch Eingang in den alltäglichen Sprachgebrauch rund um das Automobil gefunden haben, wird immer enger und damit der Kampf um die Gunst des Kunden immer härter. Ford ist erst seit relativ kurzer Zeit mit dem Kuga in diesem Marktsegment vertreten. Wir fuhren den Ford Kuga, der so eine Art smooth Offroader, also kein kerniger Gipfelstürmer ist, in der 136 PS starken Version mit dem 2.0 TDCI Diesel-Triebwerk.

Die Zielgruppe unter den Verbrauchern, die ihr Fahrzeug nur in Ausnahmefällen in schwerem Gelände bewegen wollen, wird bei dem Ford-SUV bereits auf den ersten Blick deutlich. Der Kuga wirkt eher klein und knuffig, wohlfeil in den sportlichen Proportionen. Zwei wuchtige Abgasendrohre, 17-Zoll-Räder, und groß voluminierte Einlässe zur Luftkühlung verleihen dem Kuga einen ausdrucksstarken und dynamischen optischen Auftritt. Das Fahrzeug mutet wie eine gelungene Symbiose aus Straßenauto und sportlicher Alternative für wenige befestigte Passagen an.

Die Technik unter dem muskulös geschnittenen Blechkleid mit den matt glänzenden Unterboden-Schutzplatten ist zumindest den Ford-Freunden bekannt. Sie wurde für den Einsatz in diesem Fahrzeug jedoch völlig neu abgestimmt. Basis des Fahrzeugs ist die C-Segment-Plattform des Konzerns. Darauf ruhen nicht nur Focus und C-Max, sondern auch Volvo S40 und V50 sowie der Mazda 3. Im Kuga finden sich jedoch neue Elemente wie ein verlängerter Radstand, eine breitere Spur und vor allem eine neue Fahrwerksgeometrie. Im Normalfall ist der Kuga eigentlich ein Fronttriebler, lediglich wenn die Vorderräder dazu tendieren, auf rutschigem Geläuf die Traktion zu verlieren, dann werden bis zu 50 Prozent der Antriebskraft auch an den hinteren Antriebsstrang geleitet. Dies geschieht ohne dass der Fahrer aktiv eingreifen müsste. Optional angeboten wird allerdings auch ein reines Fronttriebler-Modell für den Ford Kuga.

Der Kuga darf ohne Frage als eine Antwort des Hauses Ford auf den VW Tiguan gesehen werden. Das Fahrzeug hat, dies ermittelten wir im winterlichen Fahrbetrieb auch auf verschneiten und rutschigen Steilpassagen, abseits der Piste seine Offroad-Kompetenzen. Doch die wenigsten Besitzer werden dieses oft brach liegende Potenzial nutzen wollen. Wir fanden jedenfalls keine Situation, in der uns der in diesem Fall allradgetriebene Kuga im Matsch – und damit im Stich – gelassen hätte.

Auf der Landstraße lässt sich der Kuga dagegen flott und sportlich auch im engen Kurvengeschlängel bewegen. Sein hoher Aufbau macht ihn allerdings auch zu einem Angriffspunkt für böigen Seitenwind. Das Fahrwerk ist trotz aller Sportlichkeit komfortabel abgestimmt, eventuelle Schlaglöcher oder Unebenheiten auf vereister Onroad-Piste werden im Null-Komma-Nix weg gebügelt. Die üppigen Bremsen sind zupackend und lassen sich fein dosieren, auch die relativ direkte Lenkung signalisiert ausreichende Rückmeldung. Zwei alternative Lenk-Einstellungen bieten die Wahl zwischen leichtgängig und straff.

Die vom Hersteller angegebenen Leistungen mit dem Zweiliter-Dieseltriebwerk von 10,7 Sekunden von Null auf 100 km/h und 180 km/h V-Max sind für einen SUV durchaus anerkennenswert und akzeptabel. Den Turbodiesel haben wir mit seiner ziemlich bulligen Charakteristik angenehm empfunden, beim Verbrauch lagen wir mit 7,2 Liter Diesel-Treibstoff für 100 Kilometer allerdings erheblich über der Werksangabe von 6,4 Liter. Zur Ausstattungsvariante Titanium gehören Details wie Tempomat, 17-Zoll-Alufelgen oder Teilledersitze mit genügend Seitenhalt. Ansonsten trägt der Kuga die von Ford hinlänglich bekannte und ergonomisch angenehme Handschrift an Bord. Genau wie die Karosserie trägt auch der Innenraum die aktuell typische Ford-Handschrift.

Nützlich für den Alltagsgebrauch sind Dinge wie eine 230-Volt-Steckdose in der hinteren Mittelkonsole oder Klapptabletts an den Rücksitzlehnen. Der Kofferraum fasst 410 Liter, bei umgeklappter Rücklehne sind es ganze 1.000 Liter mehr. Eine geteilt öffnende Heckklappe ist ein weiteres sinnvolles Ausstattungsdetail. Die obere Luke der Heckscheibe besteht aus leichtem Kunststoff und lässt sich durch Druck auf einen Extraschalter separat öffnen.

In der von uns gefahrenen Version mit dem 136 PS starken Zweiliter-Diesel in der Ausstattungsvariante Titanium kostet der Offroad-taugliche, kompakte Familienvan 30.500 Euro.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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