Erste Erfahrungen: BMW X1

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Die BMW-X-Familie wächst und wächst. Nachdem der X6 die Modellpalette nach oben abgerundet hat, steht ab dem 24. Oktober der handliche X1 in den Startlöchern. Der kleine SUV ist das Ergebnis einer blau-weißen Schrumpfkur für diese, wegen ihres Treibstoffverbrauchs in Kritik geratene Fahrzeuggattung. Kompakter, leichter und sparsamer als der X3: Das waren die Entwicklungsvorgaben für den Neuen. Der X1 streckt sich auf eine Länge von 4,45 m und unterbietet den größeren Bruder damit um zwölf Zentimeter. Der Radstand fällt vier Zentimeter kürzer aus. Und vor allen Dingen bringt der Kleine rund 200 Kilogramm weniger auf die Waage, was sich natürlich beim Verbrauch positiv bemerkbar macht. So gibt sich der 2.0-Liter-Vierzylinder-Diesel, den BMW in drei Leistungsstufen als xDrive 18d mit 105 kW/143 PS, xDrive 20d mit 130 kW/177 PS und als xDrive 23d mit 150 kW/204 PS anbietet, recht genügsam. Im Zusammenspiel mit den üblichen Reduzierungsmaßnahmen wie Start-Stopp-Automatik oder Bremsenergierückgewinnung begnügen sich die Motoren mit Werten zwischen 5,7 und 6,3 Litern (CO2-Ausstoß: 150 bis 167 g/km). Selbst der Drei-Liter-Sechszylinder-Benziner xDrive 28i mit 190 kW/258 PS gibt sich im Mittel mit 9,4 Litern (219 g/km) zufrieden.

Die meisten Kunden werden wohl bei der Motorenwahl die goldene Mitte bevorzugen und sich für den 20d entscheiden. Bei ersten Testfahrten rund um den Produktionsstandort Leipzig zeigte sich der Turbo von seinen durchzugsfreudigen Seiten. 350 Nm reichen aus, um mit dem X1 sowohl gelassen zu cruisen als auch mit einem beherzten Tritt aufs Gaspedal die Kurvenjagt zu beginnen. Durch seinen niedrigeren Schwerpunkt und sein leichteres Gewicht im Vergleich zu X3 fährt er sich fast wie ein Pkw. In 8,6 Sekunden schafft man den Spurt von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit von 218 km/h erlaubt auf der Autobahn zügiges Fortkommen. Und steht man im Stau, kann man sich am gelungenen Interieur erfreuen, das typisch BMW gestaltet ist. Die einzige Überraschung ist die Tatsache, dass das Fahrzeug mit vielen Ablagen aufwartet. Die Rückbank lässt sich variabel verstellen und umklappen, sodass das Kofferraumvolumen zwischen 420 und 1.350 Litern variiert. Das Platzangebot für die Insassen ist zufriedenstellend. Was fehlt ist die erhabene Fahrer-Sitzposition, auch hier ist die Verwandtschaft zum 3er größer als zum X3 oder X5.

Außerdem besteht die Möglichkeit auf den Allradantrieb zu verzichten und sich mit Hinterradantrieb zu begnügen. Statt eines kleinen x in der Typenbezeichnung, markiert dann ein s den Sparwillen. Wer sich so bescheiden will, kann unter drei Motoren wählen. Ab Frühjahr 2010 ist der sDrive 18i mit 110 kW/150 PS ab 27.200 Euro die günstigste Variante. Zuvor können die zwei Diesel 18d und 20d als Hecktriebler geordert werden. Der Kraftstoffverbrauch liegt rund einen halben Liter unter den Allradversionen. BMW rechnet mit einer hohen Akzeptanz dieser abgespeckten Modelle. Sie kosten rund 2.000 Euro weniger als die Allradler. Außerdem nutzen sowieso die wenigsten Kunden die Möglichkeiten, die ihnen der 4×4 Antrieb bietet. Zumal der X1 trotz einer Bodenfreiheit von 19 Zentimetern und den kurzen vorderen und hinteren Überhänge nur für Ausflüge ins leichte Gelände taugt.

Optisch erinnert der 1,55 m hohe X1 an einen hochbeinigen 3er Kombi. Nur die wuchtige BMW-Niere, eine dezente Kunststoff-Beplankung und die ausgestellten Radkästen sind als Reminiszenzen an die größeren Geländebrüder übrig geblieben. Ansonsten haben die Designer auf martialisch wirkende SUV-Attribute verzichtet. Um die potentiellen Käufer nicht schon beim Lesen der Preisliste zu verschrecken, sind immerhin eine Klimaanlage, Audioanlage, Lederlenkrad und Leichtmetallräder Serie.

Ein Blick in die Preisliste: Mindestens 27.200 Euro kostet der X1 – dafür gibt es den sDrive 1.8i. Ab 34.400 Euro gibt es den xDrive 20.d. Wer will, kann zusätzlich Geld in umfangreiche Individualisierungsmöglichkeiten investieren.

Text: Elfriede Munsch

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