Erste Erfahrungen: Fiat 500C

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Sein Urahn hat einst in den fünfziger Jahren ganz bella Italia mobil gemacht, hat Tausende von süßen Bambini mit Papa und Mama durch das berühmte Land mit dem Stiefel kutschiert. Sein Nachfolger wurde zu einem richtigen Herzensbrecher und dies nicht nur im Land seiner Väter, sondern auch auf deutschen Straßen: Kein Auto der Kategorie süß, klein und knuffig heimste in den vergangenen zwei Jahren so viele Komplimente ein wie der Fiat 500, der Cinquecento. Jetzt kommt der liebliche und geliebte Retro-Flitzer auch als Cabrio-Variante auf den Markt. Zu einem unschlagbaren Preis: Mit rund 13.800 Euro ist der offene Cityflitzer das derzeit mit Abstand günstigste viersitzige Cabrio. In diesen Tagen rollt das Kleinstwagen-Cabrio Fiat 500C zu den deutschen Händlern.

Rock-Röhre Gianna Nanini hätte ihre Freude an dem kultigen Kleinen gehabt, passt er doch wie die berühmte Faust aufs Auge zu einem ihrer markantesten Songs: piccolo e fragile – klein und zerbrechlich, so sieht er aus. Irgendwie liebebedürftig, aber auch einfach nur zum Anhimmeln. Ein Auto, das – eigentlich egal ob mit oder ohne Dach – mit Vollgas in die Herzen seiner Bewunderer fährt. Der rasante rasende Retro-Roller. Dabei lehnt sich der nuovo Cinquecento an die Fünfziger-Jahre-Ausgabe an. Zumindest, was die freie Aussicht nach oben angeht. Denn genau wie seinerzeit gibt es nur ein großes Faltdach, das ähnlich wie bei einem Smart oder auch beim Citroën C3 Pluriel auf Knopfdruck den Blick Richtung Himmel freigibt. Was erfreulicherweise zur Folge hat, dass man keine Einbußen beim Kofferraum-Volumen im Vergleich zur geschlossenen Version hinnehmen muss. Optische Reize gehen bei einem solchen Lifestyle-Fahrzeug einher mit vielen Feinheiten in Sachen Komfort und Sicherheit. Was in diesem Falle heißt: Es gibt eine beheizbare Heckscheibe aus Glas und die dritte Bremsleuchte ist so im Dach eingesetzt, dass man sie auch bei offenem Verdeck gut sehen kann. Im Farbkasten finden sich wahlweise für das Mützchen Rot, Schwarz oder Elfenbein. Die Sicherheitsausstattung macht – so klein das Auto auch ist – keine Kompromisse. Fahrer- und Beifahrer-Airbag, Seitenairbags vorn, Kopfairbags, Knieairbags auf der Fahrerseite, ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung und ein ESP mit Anti-Schlupfregelung: Da lassen es die Italiener an Rundumschutz für die Insassen an nichts fehlen. Allerdings hätte man sich bei aller Schnuckeligkeit etwas mehr Übersicht nach hinten und auch etwas mehr Kopffreiheit für die Insassen bei geschlossenem Dach gewünscht.

Wer mit seinem heimlichen Herzensbrecher unternehmenslustig auf Tour gehen will, der hat dafür mehrere Optionen: Entweder den bekannten 75 PS-Diesel oder einen der beiden Benziner mit 69 und 100 PS. Mit letzteren ist der offene Cinquecento bis zu 182 km/h schnell, was weniger ein Kriterium ist, als der Verbrauch von 4,2 Litern beim Diesel zufrieden stellt. Noch günstiger geht es, mit der neuen Start-Stopp-Automatik, mit der man laut Fiat im Großstadtdschungel bis zu 0,7 Liter spart. Wer sich seinen Fiat 500C mit allen möglichen Ausstattungs-Details und Farbkombinationen zusammen stellen möchte, der hat unter Umständen ein paar Wochen oder Monate damit zu tun. So lange wie die Lieferfrist für das Auto beträgt (10 – 12 Wochen möglicherweise). Insgesamt 500.000 verschiedene Kombinationen seien machbar, verraten die Fiat-Leute mit sichtbarem Stolz. Na, wer da mal nicht den Überblick verliert.

Ob die Italo-Fraktion mit der offenen Version ähnliche Verkaufserfolge erzielt wie mit der Limousine, lässt sich angesichts des Verkaufsstarts in diesen Tagen erst im nächsten Jahr absehen lassen. Das Zeug dazu, die Innenstädte ähnlich der geschlossenen Variante mit ungebremstem Charme zu erobern, hat der Kleine auf jeden Fall.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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