30 Jahre G-Klasse (Teil 3): Wenn es „Wölfe“ vom Himmel regnet

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Eine Modellreihe wie die G-Klasse, die mit Attributen wie Zuverlässigkeit, Vielfältigkeit, Geländetauglichkeit und Robustheit glänzte, rief natürlich auch die Streitkräfte auf den Plan. Besonders beim Militär war und ist der G deshalb sehr beliebt: Unter dem Namen Wolf diente er beim Bund Tausenden von Rekruten, Mannschaftsteilen und Offizieren als fahrbarer Untersatz, dessen Eigenschaften stets in den höchsten Tönen gelobt wurden. Der Wolf wurde, 35 Jahre nach ihrer Gründung, zur Standardausrüstung der Bundeswehr.

Zunächst wurden der Bundesgrenzschutz und die NATO-Einheiten der Bundeswehr mit dem neuen Wolf ausgerüstet. 12.000 Fahrzeuge in unterschiedlichsten Versionen wurden an die Einheiten übergeben. Im Laufe des jahrzehntelangen Einsatzes beim Bund wurden alle Wölfe der Bundeswehr mit Überrollbügeln umgerüstet. Der Wolf ist ähnlich beliebt und erfolgreich wie der amerikanische Hummer.

Die Luftlandetruppen des Heeres fahren den Wolf in eigener Version, die über Ösen an der Karosserie verfügt, um den Geländewagen auch im Notfall mit einem Lastenfallschirm quasi vom Himmel abwerfen zu können. Darüber hinaus gibt es auch eine ganz besondere Variante der Sanitätstruppe. Als Mercedes Benz 250 GD San' wird dem Fahrgestell des Wolf eine Art Zelt aufgesetzt, womit er als Sondereinsatzfahrzeug in Krisenregionen eingesetzt werden kann. Auf diese Weise lassen sich bis zu sechs Verletzte auch durch schwieriges Gelände transportieren. Doch nicht nur in der deutschen Bundeswehr machte die G-Klasse im Laufe ihres 30-jährigen Lebens Karriere. Als modifizierter Peugeot P4 diente die Modell-Reihe auch in der französischen Armee.

Der runde Geburtstag der G-Klasse wird mit zwei Sondermodellen gefeiert, die auf dem Genfer Autosalon Anfang März ihre Weltpremiere feiern werden. Die Edition Pur mit 224 PS starken Dieselmotor ist ab 59.381 Euro zu haben. Die Station Wagon genannte Langversion soll eine Hommage an die erste Generation des G-Modells sein. Sie soll analog zum Namen pur auf Weltenbummler mit den härtesten Anforderungen konzipiert worden sein. Deswegen gibt es so praktische Dinge unter anderem wie elastische Kotflügelverbreiterungen, Schutzgitter für Scheinwerfer und Lampen, eine begehbare Motorhaube und eine zweiflügelige Rückwandtür.

Mehr auf die Luxuskundschaft hat es Mercedes-Benz dagegen mit der Edition 30 abgesehen, die ab 97.461 Euro angeboten wird. Auch sie basiert auf der Langversion, bekommt aber den 388 PS starken V8-Motor des G500, eine Sonderlackierung und neue Aluräder sowie mehr Zierteile aus Holz und neue Lederpolster.

Wie soll es in Zukunft weiter gehen mit dem robusten und kantigen Gesellen? Eine Frage, die sich die Freunde dieses außergewöhnlichen Automobil-Konzeptes seit langem stellen. Mercedes beruhigt, zunächst einmal die Zweifler und beteuert, dass ein Ende der Erfolgsstory derzeit nicht geplant sei. Einen nicht ganz unmaßgeblichen Bewunderer hat der G offenbar in Dieter Zetsche gefunden: Wir haben bisher 200.000 Exemplare verkauft. Das Fahrzeug ist erfolgreicher denn je. Vielleicht feiern wir in zehn Jahren den nächsten runden Geburtstag, verkündete der Daimler-Chef unlängst. Was alle Freunde des durchaus rüstigen Jubilars sicher mit Freude vernehmen werden.

Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Hersteller

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