Peter van Merkstejn: „Fliegender Holländer“ im BMW X3 bei der Rallye Dakar

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Die Dakar 2009, in diesem Jahr eigentlich eine Rallye Argentina, besteht nicht nur aus dem Zweikampf zwischen den beiden großen Konkurrenten Volkswagen und Mitsubishi, die sich mit ihren Heroen Carlos Sainz und Stephane Peterhansel um den Gesamtsieg bei der fast 10.000 Kilometer langen Ausdauerprüfung streiten. Auch das deutsche Privatteam BMW x-Raid von Sven Quandt aus dem hessischen Trebur möchte mit dem neuen X3 CC die moderne Diesel-Technologie des Hauses BMW unter Beweis stellen. Einer der Piloten ist ein niederländischer Unternehmer, der in der deutschen Rallyeszene ein guter Bekannter ist. Als Fahrer ebenso wie als Mensch, der zu Feiern versteht.

Das kleine Eifel-Städtchen Hillesheim in der nördlichen Vulkaneifel erwacht einmal pro Jahr im Spätsommer aus seinem Dornröschen-Schlaf. Das ist dann, wenn die Teilnehmer der Rallye Oberehe, einem Quertreiber-Festival im Grenzraum Deutschland/Belgien/Luxemburg/Niederlande anrücken. Wenn im großen Festzelt in Hillesheim nach der Oberehe abends die Post abgeht, dann sorgt meist eine lautstarke Blaskapelle ganz in Oranje für die nötige Stimmung. Die fliegenden Holländer sind nicht nur während, sondern auch nach dem Quertreiber-Spektakel in der nördlichen Vulkaneifel das sprichwörtliche Salz in der Suppe. Gern gesehener Gast ist bei der Traditions-Veranstaltung des Motorsportclub Oberehe auch der niederländische Rallyeprofi Peter van Merkstejn.

Gedanken an irgendwelche Blaskapellen im Look seiner Motorsport-verrückten Heimat aber verschwendet van Merkstejn momentan nicht. Der Asphalt-erfahrene Rallyeprofi absolviert derzeit absolutes Neuland, und das macht er mit Bravour. Kurzfristig war der 44-Jährige noch zum BMW-X-Raid-Team der Dakar 2009 gestoßen und musste sich mit dem 285 PS starken X3 CC anfreunden. Seine erste Südamerika-Etappe beendete er ohne Fehl und Tadel unter den Top Ten als Gesamt-Zehnter.

Die ersten Kilometer habe ich noch dazu benutzt, um mich erst einmal vorsichtig an das mir unbekannte Auto zu gewöhnen. Das gelang mir eigentlich ganz gut, auch der Staub der voraus fahrenden Quad-Fahrzeuge bereitete mir keine Probleme, berichtete der Dakar-Novize abends im Biwak zufrieden. Nach 224 Kilometern lag er auf dem siebten Platz, noch vor dem Favoriten Carlos Sainz (VW), der inzwischen die Führung im Gesamtklassement übernommen hat.

Auf den letzten 150 Kilometern ihrer Jungfern-Fahrt verloren van Merkstejn und sein Co-Pilot Eddy Chevaillier allerdings wieder wertvolle Zeit, als sie hinter einem Volkswagen-Buggy fest hingen. Dennoch beendeten sie den ersten Tag auf Rang zehn. Der erste Tag war einfacher als ich erwartet hatte, erzählte van Merkstejn, der in der Eifel viele Fans und Bewunderer hat. Ich habe nichts riskiert, da die Rallye noch lang ist. Das Auto fährt sich toll und die Aufhängung des BMW X3CC ist fantastisch.

Van Merkstejn ist nicht der einzige Dakar-Pilot mit Oberehe-Erfahrung. Sein Landsmann René Kuipers nimmt zum zweiten Mal an der Rallye Dakar teil. 2006 war er auf einem Motorrad in Afrika dabei, jetzt steuert er mit seinem C-Piloten Filipe Palmeiro einen weiteren BMW X3 CC des X-Raid-Teams in Südamerika. Kuipers kam als 21. ins Ziel und ließ es ebenfalls zunächst einmal vorsichtig angehen. Bei der nächsten Oberehe wird es sicherlich viele Geschichten von den Offroad-Erlebnissen in der Pampa zu erzählen geben. Dann aber wieder mit den Klängen der Oranje-Blaskapelle als musikalische Untermalung.

Text: Jürgen C. Braun / Fotos: BMW X-Raid

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