Der Tesla Roadster auf der Essen Motor Show: Brüllen auf leisen Pfoten

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Wenn vom Tuning, also der Leistungsförderung oder der optischen oder akustischen Veränderung von Autos die Rede ist, dann geht es in der Regel um Automobile mit Verbrennungsmotor. Logo. Das Angebot an andersartigen Fahrzeugen hält sich ja auch (noch) in Grenzen. Doch es geht auch anders, zumindest ansatzweise und vorerst noch im eher marginalen Bereich. Zu sehen derzeit auf der Essen Motor Show und ganz explizit transparent gemacht am Beispiel des Branchen-Experten Brabus und des Tesla Roadster. Tesla Roadster? Noch nie gehört? Das geht vielen Besuchern auf der weltweit größten Tuningshow so, aber wenn Sie achtlos an dem aufgebrezelten offenen Fahrzeug vorbei gehen, machen Sie einen Fehler.
Die Veredeler-Profi von Brabus aus dem nahe Essen gelegenen Bottrop haben dem schneeweißen Elektromobil in Essen einen eigenen Showroom eingeräumt. Was eigentlich ziemlich erstaunlich ist, denn das, was den Tesla Roadster auszeichnet, stört eigentlich die meisten Besucher dieses lauten PS-Spektakels: Man hört kaum, oder besser gesagt, so gut wie gar nicht. Im Normalfall zumindest. Wahren Autofetischisten, die in den Essener Grugahallen umtriebig von Stand zu Stand eilen, ist das aber ein Dorn im Auge. Bitteschön, den Herrschaften kann geholfen werden.

Als erstes Projekt einer Kooperation von Tesla Motors und des neuen BRABUS Geschäftsbereiches Zero Emission (Null Emission) wird in Essen ein exklusives Tuning für den ersten elektrisch angetriebenen Seriensportwagen der Welt vorgestellt. Um dem knackigen Sportwagen zu einem an- und aufregenderen Sound zu verhelfen, haben die Elektroniker von Brabus einen so genannten Space Sound Generator entwickelt. Wer den Tesla Roadster bewegt, kann dann auch über die entsprechende Begleitmusik entscheiden. Er kann wählen zwischen verschiedenen Motorgeräusch-Simulationen, wie etwa dem typischen Sound eines V8 Big Block oder zwei ziemlich futuristischen Klangebenen namens Beam und Warp. Dank eines Lautsprecher-Systems von Bose erhält der bis zu 200 km/h schnelle Sportwagen den martialischen Motorsound. So kann die Beschleunigung auf Tempo 100 in 3,9 Sekunden wahlweise leise wie auf Pfoten oder laut wie ein Raketenstart absolviert werden. Die Intensität des Sounds passt sich dabei der Leistungsabgabe des Elektromotors an.

Ein zusätzliches Plus an Fahrdynamik, so Brabus, werde zudem durch eine maßgeschneiderte Rad/Reifen-Kombination erreicht. Der flotte Zweisitzer wird mit gewichtsoptimierten Brabus Monoblock S Leichtmetallfelgen veredelt. Die dazu passenden P Zero Nero Hochleistungsreifen auf der Hinterachse stammen vom Spezialisten Pirelli und wurden speziell nach Leichtlaufkriterien gefertigt und ausgewählt.

Der Brüller auf leisen Pfoten erhielt aber auch noch eine zusätzliche spektakuläre Optik. Diese zeichnet sich nicht nur durch eine hochwertige Sonderlackierung in Weiß, sondern auch durch eine Frontschürze mit einer besonders leichten Carbon-Frontlippe und Tagfahrlichtern, die in den Grill integriert wurden, aus. Besondere optische Highlights sind Heckflügel und Heckdiffusor, auch die runden Heckleuchten werden durch mattweiße Applikationen eigenständig betont. Brabus, so lässt der Experte in Sachen Auto-Veredelung verlauten, will mit diesem Exponat das Thema Elektromobilität sexy verkaufen. Was fürs Erste in Essen recht gelungen erscheint.

Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Schoke/Simon

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