Die Tour de France 2008: Jürgen C. Brauns Tagebuch (8)

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Die Tour 2008 gehört der Vergangenheit an, wie immer war Paris am Sonntag der glänzende Höhepunkt und Abschluss einer Veranstaltung, die sich allen äußeren Einflüssen zum Trotz 105 Jahre gehalten hat. Das größte Sportereignis der Welt unter freiem Himmel neben Olympischen Spielen und Fußball-Weltmeisterschaft hat ungeachtet zweier Weltkriege und der Erschütterung durch die kriminellen Doping-Machenschaften der vergangenen Jahre überlebt. Und wird es auch weiterhin tun, denn die Franzosen lassen sich ihre Tour nicht nehmen. Die Begeisterung in den entlegensten Flecken der Bretagne, den kleinsten Bergdörfern der Pyrenäen ist genau so groß wie in der Weltstadt Paris. Das haben wir auch in diesem Jahr wieder erfahren dürfen.

Unser Wegbegleiter, dem wir unser Hab und Gut und auch unsere persönliche Sicherheit im Juli 2008 anvertrauten, war ein Ford Mondeo Turnier mit einem 140 PS starken Zweiliter-Dieselmotor in der Ausstattung Titanium X. Für Journalisten unterwegs, noch dazu für einen Fotografen mit riesigen Kameragehäusen, Wechselobjektiven, Leitern, Stativen und allem anderen möglichen Krimskrams war unser Mondeo Turnier wie geschaffen.

2007 startete der Ford Mondeo nach dem Ende des glücklosen Scorpio als Neuauflage auch in der Premiumklasse. Als Mittelklassemodell musste er sich lange gegen Fahrzeuge wie Audi A6 Avant, oder BMW 5er touring behaupten, mittlerweile ist der Mondeo längst ein ebenbürtiger Geselle im Upgrade-Segment der Kombis. Er ist in alle Richtungen gewachsen, wurde optisch aufgewertet, bietet viele neue Ausstattungsoptionen und ist zudem antrittsstärker als je zuvor. Schöne und qualitätsvolle Materialien geben dem Auto einen vornehmen Anstrich, beispielsweise die edlen Schmuckelemente aus gebürstetem Aluminium. Dank des Keyfree-Systems kann man den Titanium X mit dem Schlüssel in der Hosentasche starten. Das Sechsgang-Getriebe lässt sich mit dem kurzen, angenehm in der Hand liegenden, Schaltknopf mit präzisen Schaltwegen mühelos bedienen.

Einige Designdetails erinnern etwas an Galaxy und S-Max, doch der lange, chice Ford Kombi geht auch als praktikable Lifestyle-Limousine durch. Für uns war wichtig: Wie können wir uns von Hotel zu Hotel, von Stadt zu Stadt, von Feldweg zu Autobahn mit dem Kombi möglichst rasch, sicher und bequem bewegen und zudem seine Eigenschaften als Lademeister nutzen. Dabei kam uns das um 45 Liter auf 1745 Liter gewachsene Gepäckabteil gegenüber dem Vorgänger zu Hilfe. Der 554 Liter große Kofferraum ist über die im Verhältnis 60 zu 40 umklappbare Rückbanklehne erweiterbar. Wenn man zusätzlich die Beinauflagefläche der Rückbank nach vorn klappt, lässt sich die Lehne weiter runterklappen. So entsteht eine ebene Ladefläche. Dies bei einer Laderaumbreite von 1,14 Meter, die uns sehr zustatten kam.

Der 2.0 TDCI lässt sich über einen Start-Stopp-Knopf ins Arbeitsleben rufen, wobei sich das Aggregat akustische Zurückhaltung auferlegt hat. Überhaupt hat Ford das gesamte Geräuschniveau gegenüber dem Vorgänger erheblich reduziert. Dank eines Drehmoments von 320 Newtonmetern kamen wir auch in kritischen Tour-Momenten, wenn Spritzigkeit und Zügigkeit im voll beladenen Zustand gefragt waren, rasch voran. Die 205 km/h Höchstgeschwindigkeit, die das Datenblatt ausweist, waren aber für uns in Frankreich nie ein Thema. Wohl auch deshalb registrierten wir in dem langen Zeitraum und bei den vielen Kilometern einen erfreulichen Verbrauchswert von 5,8 Litern. Erwähnenswert, weil wir dem Triebwerk die Bergpässe hinauf viel abverlangt und bis zum Anschlag durch gezogen haben.

Unser Testwagen mit dem Vierzylinder-Reihen-Turbodiesel war mit dem 965 Euro teuren interaktiven Fahrwerkssystem ausgestattet, bei dem der Fahrer per Knopfdruck die elektrisch verstellbare Dämpfung auf normal, komfortabel oder sportlich einstellen kann. Allerdings wirkte das Fahrzeug in allen Versionen etwas kopflastig. Der Ford Mondeo Turnier mit stärkster Motorisierung in der Ausstattung Titanium X verfügt serienmäßig über ABS, ESP und ASR. Airbags für Fahrer, Beifahrer, an der Seite und im Kopfbereich sind ebenfalls serienmäßig. Der Basispreis für diese Ausstattungsvariante beginnt bei 31.525 Euro. Wer sich den Luxus eines Navigationssystems, der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage, des schlüsselfreien Einstiegs- und Startsystems, der Bi-Xenon-Scheinwerfer, des Schiebedachs und einiger anderer Annehmlichkeiten gönnt, ist mit maximal 40.000 Euro dabei. Im Vergleich zu ähnlichen Fahrzeugen vor allem der deutschen Konkurrenz ist Ford damit sehr gut aufgestellt.

Text: Jürgen C. Braun;
Foto: Jürgen Burkhart.

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