Erste Erfahrungen: Mercedes GLK

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Der neue Mercedes GLK ist ein Typ mit Ecken und Kanten, was in diesem Falle durchaus wörtlich zu verstehen ist. Aber das muss seiner Attraktivität keinen Abbruch tun, schließlich verblassen schöne Blender auch schneller. Der GLK dagegen steht optisch in der Tradition des G-Modells und das ist seit Jahrzehnten über jede Mode erhaben. Technisch orientiert sich der jüngste Benz an der C-Klasse, von der viele Komponenten stammen und mit der er auch das Produktionswerk in Bremen teilt. Mit diesen Zutaten ist der GLK gut gerüstet im Wettbewerb mit BMW X3 und dem neuen Audi Q5, um nur die wichtigsten Wettbewerber zu nennen.

Mit dem GLK erweitert Mercedes sein Offroad-Angebot nach unten. Das ist nur folgerichtig, verspricht doch dieses Segment, im Gegensatz zu dem der großen Geländewagen auch in Zeiten teurer Energie noch Wachstumspotential. Außerdem ist der lediglich 4,53 Meter lange GLK naturgemäß auch besser auf europäischen Straßen aufgehoben als beispielsweise der große GL. Seine grundsätzliche Stadttauglichkeit hat der Neue mit einem Auftritt in der Filmversion von Sex and the City bereits bewiesen. Die Zielgruppe wurde damit auch deutlich weiblicher als bei den großen SUVs aus dem Hause. Nicht nur Frauen freuen sich über den gelungenen Komforteindruck, den der GLK hinterlässt. Der Neigung mancher Wettbewerber, mehr Agilität zu Lasten der Federung zu erzeugen, haben die Techniker widerstanden. Trotzdem fährt der GLK flott ums Eck. Die Lenkung ist sehr leichtgängig, was sich im städtischen Verkehrsgewühl positiv bemerkbar macht und bei flotter Fahrt nicht weiter stört.

Der Allradantrieb 4Matic ist schon aus anderen Mercedes-Modellen bekannt. Er verteilt im Normalfall 55 Prozent der Energie an die Hinterachse. Eingriffe erfolgen elektronisch und fast unmerklich. Zum Vortrieb bietet Mercedes vorerst nur drei Sechszylindermotoren an. Neben dem 280 und 350 Benziner mit 170 kW/231 PS und 200 kW/272 PS ist bis zum Frühjahr nur ein Diesel verfügbar. Der 320 CDI mit 165 kW/224 PS ist bekannt souverän und verbraucht 7,9 Liter (208 g/km CO2). Im nächsten Jahr ergänzt dann ein neuer Vierzylinder das Angebot. Der 220 CDI BlueEfficiency leistet 125 kW/170 PS und begnügt sich im Schnitt mit 6,9 Litern Diesel (183 g/km). Später folgen weitere Versionen dieses Motors mit mehr Leistung. Bei allen Antrieben ist die Siebenstufenautomatik serienmäßig an Bord, was den hohen Einstiegspreis von mindestens 40.314 Euro etwas relativiert. Zudem ist eine Zweizonen-Klimaautomatik ebenso serienmäßig wie ein Audiosystem mit Bluetooth-Schnittstelle für den Handy-Betrieb. Beides ist von der C-Klasse bekannt, von deren Technik der GLK partizipiert. Das merkt man leider auch optisch. Vom Interieurstandard eines Audi ist der Benz ein gutes Stück entfernt. Die eine oder andere Abschlusskante bei den Plastikteilen ließe sich bis zum Verkaufsstart sicher noch glätten, was den GLK im Detail sicher wertiger machen würde. Den Typ mit Ecken und Kanten muss er schließlich nur äußerlich geben.

Text: Günter Weigel

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