100 Jahre Omnibusverkehr in Tschechien

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In diesem Jahr wird in der Tschechischen Republik das hundertjährige Bestehen des Busverkehrs gefeiert.

Die Prager nahmen im Mai 1908 die ersten öffentlichen Omnibusse in Betrieb. Die Weichen dafür waren wenige Monate zuvor mit viel unternehmerischem Feingefühl gestellt worden: Bei der Präsentationsfahrt auf winterlichen Straßen waren die Ratsherren der Stadt Prag schließlich von den Qualitäten eines Busses vom Typ HOP überzeugt. Hersteller war die Firma Laurin & Klement mit Sitz in Mladá Boleslav, das Gründungsunternehmen des heutigen Automobilbauers Škoda.

Der Linienbusverkehr in Prag konnte beginnen. Die Omnibusse bedienten ab dem 1. Mai 1908 eine Strecke von 2,29 Kilometern Länge, von 6 Uhr bis 22 Uhr, im 15-Minuten-Takt. Die Route verlief über den Altstädter Ring, die Burg und die Karlsbrücke. Zwei weitere Omnibuslinien in Böhmen nahmen ebenfalls vor 100 Jahren ihren Betrieb auf: Sie verbanden die Stadt Pardubice mit Holice und Bohdanec. Vier L&K-Omnibusse, die jeweils 17 Fahrgästen Platz boten, schafften das Pensum. Einer der Busse zog zusätzlich noch einen Postanhänger.
Zwei Jahre nach der Präsentation des ersten Automobils, der Voiturette A, hatte sich das Unternehmen der Gründerväter Václav Laurin und Václav Klement auch im Nutzfahrzeugbau präsentiert.

Nach zwei Zwischenfällen mit Bussen anderer Hersteller jedoch entschied der Magistrat: Von der weiteren Personenbeförderung mittels Autobussen sei abzusehen. Dieses Verbot bestand bis 1925. Taxis aus Mladá Bolelslav indes standen reichlich zur Verfügung.

Ungeachtet des Fahrverbots in Prag ging die Entwicklung der Omnibusse weiter. Die staatliche Post war ein wichtiger Kunde. Sie beförderte nicht nur Briefe und Pakete, sondern auch Personen im Überlandverkehr. Im Jahr 1924 kehrten auch die Personenbusse nach Prag zurück, wenn auch vorerst nur zur Präsentation.

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