Erste Erfahrungen: Opel Agila und Zafira 2008

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Trotz tiefroter Zahlen im Stammland USA will der Automobilkonzern General Motors in seine deutsche Tochter Opel kräftig investieren. Bis zum Jahr 2012, so Geschäftsführer Thomas Owsianski vergangene Woche, sollen neun Milliarden aufgebracht werden, um ein klar definiertes Ziel zu erreichen: Wieder mehr als 10 Prozent Marktanteil in Deutschland. 20 neue Modelle, so Owsianski, sollen den Weg der Marke mit dem Blitz dorthin ebnen. Dies soll sowohl bei den Nutzfahrzeugen als auch auf dem Gebiet der Pkw der Fall sein. Den Aufbruch in das neue Opel-Zeitalter, das sich unter anderem auch mit einem überarbeiteten Markenemblem mit dem Namen Opel im Kühlerblitz dokumentieren wird, macht noch in diesem Jahr das neue Top-Modell der Marke, der Insignia.

Besondere Aufmerksamkeit schenken die Rüsselsheimer derzeit der Überarbeitung und Neu-Positionierung ihrer Monocab-Versionen Agila, Meriva und Zafira. Opel gehört zu den wenigen deutschen Automobilherstellern, die neben den eher konventionellen Karosserie-Formen eine komplette Monocab-Palette anbieten. Hinzugesellt zum Klassenprimus Meriva und zur Neu-Auflage des Zafira hat sich erst kürzlich der neue Agila. Aus dem ehemals recht einfallslos anmutenden, fahrenden Würfel ist ein Multifunktions-Fahrzeug mit einem ansprechenden Design geworden, das jetzt sehr viel mehr Lifestyle-Qualität versprüht, als dies bisher der Fall war. Zu den Volumen-Fahrzeugen des Herstellers gehört neben Deutschlands meistverkauftem Kleinwagen Corsa auch der Astra in sämtlichen Varianten, dessen 10-Millionen-Produktions-Jubiläum in Bochum vor einigen Wochen gefeiert werden konnte.

Der Zafira, dessen Markenzeichen das variable Flex7-Sitzsystem ist, steht seit einigen Wochen mit stärkeren, aber auch sparsameren Motoren am Start. Mit wenigen Griffen lässt sich er sich vom Sieben- zum Sechs-, Fünf-, Vier-, Drei- oder Zweisitzer umfunktionieren. Mit bis zu 1.820 Liter Laderaumvolumen bietet die Großraumlimousine Bestwerte in ihrem Segment. Insgesamt stehen für den Zafira ein Erdgasmotor (CNG) sowie fünf Otto- und vier Dieselmotoren mit 1,6 bis 2,2 Liter Hubraum und einem Leistungsspektrum von 94 bis 240 PS zur Wahl. Bei unseren ersten Erfahrungen überzeugten uns vor allem die beiden 1,7 CDTI-Motoren mit 110 und 125 PS, beide serienmäßig mit wartungsfreiem Partikelfilter und Sechsgang-Schaltung. Optional erhältlich sind eine Sechsstufen-Automatik und die automatisierte Fünfgang-Schaltung Easytronic.Die Vorzüge des Agila im Vergleich zu den meist von Drei- und Viertürern dominierten Konkurrenten seiner Klasse sind die fünf vollwertigen Sitzplätze und fünf serienmäßigen Türen. Die leicht erhöhte und aufrechte Sitzposition im neuen Agila sorgt für eine vorbildliche Übersichtlichkeit. Zum luftigen Raumgefühl trägt auch das hohe Dach mit bei. In den Agila-Gepäckraum passen 225 Liter. Wird die Lehne der Rücksitzbank mit einem einzigen Handgriff umgeklappt, dann stehen dagegen 1.050 Liter an Stauraum zur Verfügung. Beim Vorklappen der im Verhältnis 60 : 40 teilbaren Lehnen wird gleichzeitig die Sitzfläche abgesenkt, so dass ein völlig ebener Laderaumboden entsteht. Zu den serienmäßigen Ausstattungs-Komponenten ab Werk gehören ABS, Front- und Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer und Isofix-Kindersitz-Vorrüstungen.

Die beiden neuen Benzinmotoren des Agila weisen einen Zylinderblock und Zylinderkopf aus Aluminium sowie zwei oben liegende Nockenwellen (dohc) auf. Der 65 PS starke ein Liter große Dreizylinder-Vierventiler kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Der etwas stärkere 1,2 Liter (83 PS) erreicht 175 km/h. Optional für diese Motorisierung ist eine Viergang-Automatik erhältlich. Die Sparbüchse der Agila-Triebwerke ist der 1,3 Liter Turbodiesel mit 75 PS und 165 km/h Spitze, der uns mit großer Laufruhe und viel Durchzugskraft gefiel. Dessen Durst gibt das Haus Opel mit 4,5 Liter Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer an.

Im Gegensatz zur früheren Generation haben die Fahrwerks-Entwickler dem Agila erheblich mehr Fahrspaß implantiert. Das Chassis ruht vorn auf Dreiecks-Querlenkern und McPherson-Federbeinen, hinten auf einer Verbundlenkerachse. ABS gibt es serienmäßig, auf Wunsch sind ASP, und sogar Kopfairbags erhältlich. In diesem Segment wahrlich keine Alltäglichkeit.

Text: Jürgen C. Braun

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