Es hat ziemlich lange gedauert, bis Mazda wieder einen Dreitürer für seine kleinste Modellreihe anbietet. Zuletzt gab es den 323 von 1996 mit drei Zugangsmöglichkeiten. Die erste Generation des Mazda 2 lief dagegen ausschließlich mit fünf Türen vom Band. Das lag wohl daran, dass in Japan traditionell fünf Türen zum guten Fahrzeug-Ton gehören und zum anderen sich Zweidrittel der Kundschaft in Europa für eben diese entscheiden.
Aber mittlerweile ist ja gehörig Wind in den Kleinwagenmarkt gekommen: Immer mehr Käufer suchen ein bezahlbares und verbrauchsgünstiges Fahrzeug. Die Stückzahlen steigen, da rechnet sich auch wieder ein dreitüriges Modell. Zielgruppe ist hier eindeutige die jüngere Klientel oder die, die sich dafür halten. Käufer, bei denen regelmäßig der Fond benutzt wird, sind mit zwei zusätzlichen Türen deutlich besser bedient, da nützen auch die Einstiegshilfen wenig, die die Vordersitze leicht nach vorne gleiten lassen.
Der Mazda2 fährt seit Oktober 2007 über die deutschen Straßen und behauptet sich im Umfeld von Polo und Fiesta gut. Mehr als 8.000 Einheiten von ihm wurden bereits verkauft. Der neue Dreitürer, der ab diesem Monat bei den Händlern steht, soll nun für einen zusätzlichen Schub sorgen.
Optisch gibt sich der kleine Japaner durchaus sportlich. Besonders in der Seitenansicht überzeugt er durch seine gelungene Linienführung. Der Rest des Blechkleids orientiert sich an den Vorgaben des Fünftürers. Gleich geblieben ist auch, dass das Fahrzeug im Gegensatz zum allgemeinen Trend im Autobau nicht schwerer geworden ist. Im Gegenteil: Im Vergleich zum Vorgänger hat der Japaner 100 Kilogramm abgespeckt. Der Dreitürer wiegt noch einmal fünf bis 10 Kilogramm weniger. Das kommt vor allen Dingen dem Verbrauch zu Gute.
Das Benziner-Motorenangebot ist identisch mit dem des Fünftürers. Zwei 1,3-Liter-Aggregate mit 55 kW/75 PS und 63 kW/86 PS und ein 1,5 Liter mit 76 kW/106 PS stehen zur Auswahl. In Deutschland ist die mittlere Benzinvariante das meist gekaufte Triebwerk. Es schafft den Spurt von 0 auf 100 km/h in 12,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 174 km/h erreicht. Der Durchschnittsverbrauch liegt hier bei 5,4 Litern – der Wert, den auch die Einstiegsmotorisierung mit 55 kW/75 PS erreicht. (Spitze: 168 km/h; Co2-Ausstoß: 129 g/km) Die Topmotorisierung ist gut geeignet für alle, die gerne etwas flotter unterwegs sind, aber trotzdem nicht den Mineralölfirmen mehr als nötig zukommen lassen wollen. (Spitze: 188 km/h; Verbrauch: 5,9 Liter, CO2-Ausstoß: 140 g/km)
Für gelassene Vielfahrer kann sich der nun angebotene 1,4 Liter Diesel mit 50 kW/68 PS trotz Preisangleich der Treibstoffe rechnen. Zum einen hat er mit immerhin 160 Nm deutlich mehr Drehmoment als die Benziner, zum anderen punktet er mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,3 Liter auf 100 Kilometer. (CO2-Ausstoß: 114 g/km) Der aus der Kooperation mit dem französischen PSA Konzern stammende Motor verfügt allerdings über keinen Partikelfilter.
Das Interieur des Dreitürers unterscheidet sich nicht von dem des Fünftürers. Das Platzangebot ist erstaunlich gut, der Kofferraum fasst zwischen 250 und 787 Liter. Die Rückbank lässt sich aber nicht verschieben, sondern ist nur im Verhältnis 60:40 teilbar. Der Radstand von 2,49 m und die Außenlänge von 3,89 m sind gegenüber dem Fünftürer unverändert geblieben. Leider ist auch hier das Lenkrad nur in der Höhe verstellbar, dafür ist die Sicherheitsausstattung gut. Beim NCAP-Crashtest erreichte der Mazda 2 fünf Sterne.
Ab 11.450 Euro steht der Mazda 2 Sport bei den Händlern und kostet damit 500 Euro weniger als der Fünftürer. In der Basisversion ist allerdings noch keine Klimaanlage enthalten. Diese kann man für 1.100 Euro dazu kaufen, oder gleich zur zweiten Ausstattungslinie greifen. Hier gehören unter anderem neben der Kühleinheit auch elektrische Helfer für die vorderen Fenster und Außenspiegel, 15-Zoll-Felgen und eine Audiosystem zum Serienumfang. Der Mazda 2 Sport mit dem beliebten 86-PS-Motor kostet so ab 13.700 Euro. Der Diesel startet ab 13.000 Euro.
Text: Elfriede Munsch