Test-Tour: VW Tiguan

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Seit September 2007 gibt es einen neuen Mitspieler um die Gunst der Käufer von kompakten SUV: den VW Tiguan. Im Umfeld von Toyota RAV4 oder BMW X3 sichern sich nun die Wolfsburger – wenn auch spät – ihren Anteil und dies durchaus werbewirksam mit Heidi Klum und Seal. Wir fuhren das Tiger-Leguan genannte Fahrzeug in der geländegängigen Field & Track-Version und dem 2,0 Liter TDi-Aggregat.

Der Tiguan kann und will seine Verwandtschaft nicht leugnen. Auf den ersten Blick erkennt man die Gene des großen Bruders Touareg. Doch wo dieser an einen muskelbepackten Bodybuilder mit Türsteherqualitäten erinnert, wirkt der Neue deutlich agiler und handlicher. Kein Wunder: ist er doch auch nur 4,46 m lang, also rund 30 Zentimeter kürzer als ein Touareg. Das Platzangebot ist recht ordentlich, allerdings darf man keine Wunder erwarten, baut der Wagen doch auf dem Golf Plus auf. Die erhöhte Sitzposition ermöglicht SUV-typisch eine gute Rundum-Sicht und die Bedienung der Instrumente stellt weder Fahrer noch Beifahrer vor Rätsel. Alles ist vertraut, die Knöpfe und Hebel sind schon in anderen VW-Modellen erprobt worden. Der Kofferraum nimmt ordentlich Gepäck auf (470-1.510 Liter). Praktisch ist das Parklenk-System. Es erkennt automatisch beim Vorbeifahren einer Längs-Parklücke, ob die Außenmaße mit dem Auto kompatibel sind und parkt auf Knopfdruck selbständig ein.

Der Tiguan in der Track & Field-Version verfügt über ein anderes Frontmodul als die auf Straßentauglichkeit ausgerichteten Trend & Fun oder Sport & Style-Ausstattungslinien. Damit kann der Wagen auch Böschungswinkeln bis 28 Grad meistern. Die Schürzen vorn und hinten fallen deutlich robuster aus als bei den beiden Schwestermodellen. Ein Tastendruck genügt und ein Schwall von unsichtbaren Assistenzsystemen greift ein, um das Auto brav in der Spur zu halten. Dazu zählen eine Bergabfahrhilfe oder eine ABS-Anpassung, die die für eine verbesserte Bremswirkung auf losen Untergrund sorgt. Außerdem werden die elektronischen Differentialsperren schon bei geringsten Schlupf aktiv. Geländegängigkeit und Fahrdynamik werden unter anderem durch die auf den permanenten Allradantrieb 4Motion abgestimmte Vierlenkerhinterachse sowie auf die McPherson-Vorderachse mit unten liegendem Dreiecks-Querlenker und Rad führenden Federbeinen erreicht.

Der 2,0 Liter TDi leistet 103 kW/140 PS. Das Aggregat passt in Verbindung mit dem Automatikgetriebe gut zu dem kleinen Geländewagen. Es stellt mit 320 Nm ausreichend Drehmoment bereit, um das Fahrzeug auch abseits von Asphalt souverän aus Dreck und Schlamm zu wühlen, zumal es bereits ab 1.750 Umdrehungen anliegt. Die Höchstgeschwindigkeit von 182 km/h schaffte unser Testwagen ohne Probleme, den angegebenen Durchschnittsverbrauch von 7,5 Litern (CO2-Ausstoß: 199 km/h) übertrafen wir um einen halben Liter.

Ab 31.725 Euro wartet unser Testwagen beim Händler. Im Grundpreis ist eine recht ordentliche Komfortausstattung mit unter anderem einer Klimaanlage, elektrischen Helfer für Fenster und Spiegel, 16-Zoll-Leichtmetallräder und eine Reifendruckkontrollanzeige inbegriffen. Und natürlich bietet auch VW reichhaltige Möglichkeiten, das Auto aufzurüsten. So hatte das Testauto zum Beispiel noch Bi-Xenonscheinwerfer mit Kurvenlicht an Bord (1.270 Euro), des Weiteren ein Multimedia-System mit Navigation, Rückfahrkamera und Parklenksystem (3.150 Euro). Übrigens: model-mäßiges Aussehen oder Gesangestalent kann nicht zusätzlich geordert werden.

Text: Elfriede Munsch

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