Formel 1: Quietschen und Qualmen…

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Nicht nur die fehlende Stabilitätskontrolle ist neu im Formel-1-Regelkatalog 2008

Neue Saison, neue Teams, neue Fahrer und – zumindest teilweise – neue Regeln. Die Männer im Cockpit der sündhaft schnellen Formel-1-Boliden müssen sich ab dem nächsten Wochenende wieder etwas umgewöhnen.

Was wir Normalos als so hilfreich in unseren Alltagsautos ansehen und was wir so gerne nutzen, darauf müssen die Formel-1-Piloten in dieser Saison verzichten. Die Stabilitätskontrolle, die das Durchdrehen der Räder beim Beschleunigen verhindert, ist ebenso wie eine Motorbremse tabu. Was durchaus spektakulärere Starts erwarten lässt. Wobei die weniger Geübten schon einmal quietschen und fauchend die Puppen tanzen lassen werden.

Nicht jeder kann in der Königsklasse wie etwa Toyota nach Lust und Laune Millionen vernichten, ohne sich um Ergebnisse zu scheren. Was im Rallyesport bereits gang und gäbe ist, zählt jetzt auch in der Formel 1. Von Kostensenkung ist die Rede. Weshalb 2008 alle Fahrzeuge mit einer einheitlichen Elektronik ausgestattet sind, die vom McLaren-Tochterunternehmen MES stammt. Die von der FIA eingeführte Standardelektronik soll kostendämmend wirken. Auch die Innereien des Autos müssen länger halten. Das ganze Gewusel an Zahnrädern Wellen, Walzen und Lagern muss vier Wochenenden problemlos arbeiten. Einmal pro Wochenende darf dabei die Übersetzung verändert werden.

Keine Formel-1-Saison ohne Änderungen am Quali-Modus: Zwar bleibt es dabei, dass nach dem ersten und dem zweiten Qualifikationsabschnitt jeweils sechs Fahrzeuge (bei 22 Teilnehmern wie im Vorjahr) gestrichen werden. Eine neue Benzin-Regelung sorgt jedoch für eine Veränderung. So dürfen die zehn Besten des Zeittrainings nicht mehr wie 2007 mit der im letzten Abschnitt verbrauchten Benzinmenge wieder betankt werden. Tüftler werden sich daher einiges an Rennstrategien ausdenken dürfen und müssen. Außerdem wird noch was fürs Grüne Gewissen getan, denn dem Treibstoff werden heuer 5,75 Prozent Biomasse hinzugefügt. Was zur Folge hat, dass es mit der gleichen Spritmenge für weniger Kilometer reicht.

Um fünf Zentimeter erhöhte Cockpitseiten im Bereich des Fahrerkopfes sollen dem Fahrer zusätzliche Sicherheit garantieren. Unter diesen Aspekt fallen auch geänderte Abstandsvorschriften beim Start hinter dem Safety Car. Zehn statt fünf Autolängen Abstand und eine Ausrüstung mit Extremwetter-Pneus sind jetzt Pflicht.

Text: Jürgen C. Braun

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