Buchtipp der Woche (1)

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Thomas Quasthoff: Ach, hört mit Furcht und Grauen. Mein Brevier der schönsten Balladen. Ullstein Verlag; 24,90 Euro.

Zugegeben – bei Balladen mag man zunächst an Stoffe denken, die zum Schrecken der Schulzeit gehörten, auswendig zu lernen waren und bisweilen mit einer mehr oder minder guten Note verbunden waren. Aber das ist nur eine Deutung, und die wird der Gattung nicht wirklich gerecht. Denn: Dem Wesen nach sind es Lieder und Gedichte, die – ganz einfach – Geschichten vom Leben erzählen.

Thomas Quasthoff liebt ihre Ausdruckskraft und die Möglichkeiten, die sie einem Sänger bieten. In seinem neuen Buch vermittelt Quasthoff alles Wissenswerte über Dichter, Komponisten und Interpreten. Er tut es kenntnisreich, mit viel Liebe zum Thema und spannt so den Bogen von Bertolt Brecht bis Friedrich Schiller, von Funny Van Dannen bis Bob Dylan. Von wegen Schrecken aus der Schulzeit.

Im Nebeneffekt bietet Thomas Quasthoff mit diesem Buch auch Einblicke ins eigene Berufsfeld und zeigt einmal mehr, dass zu einem Künstler weit mehr gehört als gute stimmliche Voraussetzungen und das Vertrauen, dass der weiteren Karriereweg sich von selbst ergebe.

Thomas Quasthoff, 1959 geboren, wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit drei Grammys. Seit 1996 ist er Professor für Gesang, seit 2004 an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Seine Autobiographie Die Stimme war ein Bestseller. Michael Quasthoff, Jahrgang 1957, ist freier Publizist. Die Biographie Die Stimme, von den Brüdern in Zusammenarbeit geschrieben, wurde ein Bestseller. Thomas Quasthoff lebt mit seiner Familie in Hannover und Berlin, Michael Quasthoff in Hannover.

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