Mit Beginn der kalten Jahreszeit wird für die meisten Verkehrsteilnehmer auch der Winterreifen wieder ein Thema. Obwohl viele Autofahrerinnen und Autofahrer sich im Dschungel der Verordnungen und Kennzeichnungen wie M+S-Reifen oder Schneeflocke immer noch nicht richtig oder nur teilweise auskennen, ist das Sicherheitsbedürfnis der meisten Autobesitzerinnen und -besitzer offensichtlich sehr stark ausgeprägt. Das geht aus einer Untersuchung des Reifenherstellers Continental hervor. Danach sind über 80 Prozent der deutschen Autofahrer in der kalten Jahreszeit mit Winterreifen unterwegs. Weitere 8,4 Prozent bevorzugen Ganzjahresreifen, allerdings belassen es auch 2,5 Prozent ungeachtet der äußeren Umstände bei ihren Sommerreifen. Conti hatte diese Studie bei TNS Infratest in Auftrag gegeben
Verbesserungswürdig ist nach den Ergebnissen dieser Studie allerdings noch die Information der Verkehrsteilnehmer/innen über die derzeit bestehende Gesetzeslage in Bezug auf Winterreifen. Dies gilt nicht nur für Deutschland, sondern auch für das angrenzende europäische Ausland, wo ja viele Mitmenschen auch im Winter bei Schnee und Eis Urlaub machen. Die im vergangenen Jahr eingeführte Neuordnung der Straßenverkehrsordnung, die geeignete Reifen bei allen Straßenzuständen vorschreibt, kennen 90 Prozent der Befragten. Rund zwei Drittel halten sich an die von den Reifenherstellern vorgegebene Regel, ab sieben Grad Winterreifen aufzuziehen, knapp ein Fünftel wechselt bei null Grad, 3,6 Prozent erst beim ersten Schnee.
Ziemliche Unklarheit herrscht aber immer noch über die Kennzeichnung von Winterreifen. Mehr als die Hälfte aller Befragten wussten nicht, woran sie einen für Schnee, Matsch und Eis besonders geeigneten Reifen von Außen erkennen. Rein rechtlich gesehen muss der Winterreifen mit dem Schneeflockensymbol oder der M+S-Kennung versehen sein. Auch die erforderliche Profiltiefe eines Winterreifens war vielen Befragten nicht bekannt. Der meist befragte Ansprechpartner ist beim Wechsel der Füße immer noch der Reifenhändler, dem die meisten Verkehrsteilnehmer/innen die größte Fachkompetenz zu gestehen.
Text: Jürgen C. Braun
