Test-Tour: Daihatsu Cuore 2007

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Kleiner Japaner, großes Herz: Anfangs wurde der Daihatsu Cuore milde belächelt. Anfangs war 1980: Damals kam der Winzling aus Japan zu uns und zeigte, dass auch auf kleiner Autofläche viel Platz vorhanden sein kann. Mittlerweile, sechs Generationen weiter und nach weltweit rund fünf Millionen verkauften Fahrzeugen, davon immerhin 150.000 Stück in Deutschland, hat sich das Herzchen längst etabliert. Knapper Parkraum, teuerer Sprit und immer weniger Geld für Extraausgaben zum Leben und Autofahren sind gute Argumente für ein kleines, sparsames und preiswertes Auto.

Die komplett neu gestaltete siebte Version des Cuore zeigt vor allen Dingen eins: Nicht alle Hersteller von Kleinwagen sind beratungsresistent. Wiesen die Vorgängermodelle noch Lücken in Punkto Sicherheit auf, zu wenige Airbags, ABS nicht Serie, von ESP keine Spur, zeigt die aktuelle Ausgabe, dass auch ein Kleinwagen nicht unsicher sein muss. Front- und Seitenairbags und ein Luftkissen fürs Fahrerknie gehören ab Werk zur Sicherheitsausstattung, ebenso wie ABS, Isofix-Befestigungspunkte und höhenverstellbare vordere Gurte samt Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer. Gegen Aufpreis von 750 Euro kann immerhin für die Top-Version ESP samt 14-Zoll-Leichtmetallfelgen geordert werden, Kopfairbags stehen für 450 Euro in der Optionsliste.

Für den Vortrieb sorgt ein 1,0 Liter Dreizylinder mit 51 kW/70 PS, der auch im Sirion zum Einsatz kommt. Das Aggregat hat keine Mühe, den 765 Kilogramm schweren Winzling aus den Puschen zu beschleunigen. Der Standardspurt auf 100 km/h gelingt in 11,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 160 km/h erreicht. Allerdings ist die Domäne des Cuore nicht die Autobahn, sondern eher die Stadt. Dafür spricht auch der Wendkreis von nur 8,40 m. Schade ist, dass der Schalthebel nicht immer die vorgesehenen Schaltgassen findet. Alternativ zu dem hakeligen Fünfgang-Getriebe gibt es eine Vierstufenautomatik. Punkten kann der Motor mit einem günstigen Verbrauch: So gibt Daihatsu einen Normwert von 4,4 Liter Normalbenzin an (CO2-Ausstoß: 104 g/km) an, die Automatik schluckt aber gut einen Liter mehr.

Der kleine Japaner hat seine Ecken und Kanten abgeschliffen und fährt nun deutlich gerundeter vor. Der Fünftürer ist in der Länge um sechs Zentimeter auf nun 3,46 Meter gewachsen. Damit ist das Fahrzeug für den Stadtbetrieb immer noch sehr kompakt und parkplatzfreundlich, bietet aber bis zu vier Insassen deutlich mehr Raumgefühl. Der lange Radstand von 2,50 m trägt zu den guten Platzverhältnissen ebenfalls bei. Die Rückbank kann in der Top-Version mit einem Handgriff um 25 Zentimeter zugunsten von mehr Beinfreiheit oder Gepäck verschoben werden. Das Kofferraumvolumen variiert zwischen mageren 160 und 414 Litern.

Zum Basispreis von 8.990 Euro kann man natürlich weder bei der Komfortausstattung noch bei der Wertigkeit der Materialien zu große Erwartungen haben. So gibt es viel Kunststoff, die Sitze sind sehr weich und die Basisversion bietet keine Zentralverriegelung, die Rückbank ist nicht verschieb-und teilbar, elektrische Fensterheber und Außenspiegel sind ebenfalls nicht dabei, genauso wenig wie Drehzahlmesser oder eine Multifunktionsanzeige für Verbrauch oder Temperatur. Aber in der Top-Version ab 11.290 Euro gibt es alle diese Nützlichkeiten, außerdem eine Klimaanlage und ein CD-Radioeinheit. Legt man noch die 750 Euro für ESP drauf, hat man für rund 12.000 Euro einen pfiffigen Kleinwagen. Der Cuore dürfte sich mit diesem ordentlichen Preis-Leistungs-Verhälnis in die Herzen der Kunden fahren.

Text: Elfriede Munsch

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