Der größte Golf, den es je gab, kommt aus Mexiko. Dort produziert VW den neuen VW Golf Variant als Schwestermodell des Jetta. Gegenüber dem Golf IV Variant wuchs der Neue in der Länge um 15,9 Zentimeter auf nunmehr 4,56 Meter. Das Gepäckabteil fasst nun reichliche 505 Normliter und lässt sich durch Umklappen der Rücksitzlehne auf 1.495 Liter erweitern. Außerdem geht nun, wegen der gestiegenen Laderaumbreite von über einen Meter, sogar eine Europalette hinein. Das dürfte allerdings für die Wenigsten der überwiegend gewerblichen Kunden des neuen Kombi das entscheidende Kaufargument sein. Es zeigt aber, wie wichtig VW die Praxistauglichkeit des Wagens nimmt. Lifestyle-Kombis gibt es schließlich genug auf dem Markt. Für Beruf, Familie und Sportgerät ist im Variant jedenfalls Platz vorhanden.
Optisch ähnelt der Golf in der Linienführung der D-Säule ein wenig dem großen Bruder Passat, was kein Schaden ist. Die neu geformten Rückleuchten kaschieren den großen hinteren Überhang, machen den Variant aber von hinten nicht eindeutig als VW erkennbar, wie es die Golf, Passat oder Touareg-Leuchten ermöglichen. Das Interieur stammt von der Limousine. Ebenso die Rangfolge der Ausstattungsvarianten beginnend mit dem Trendline. Als Topversion und eindeutig auf das Drittel der privaten Käufer zielend, verfügt die Sportline serienmäßig über ein großes Panorama-Glasschiebedach von 1,36 Metern Länge, das sonst gegen 1.130 Euro Aufpreis zu haben ist.
Ansonsten bietet der Variant die typischen Golf-Tugenden. Fünf Motoren stehen zur Wahl, darunter zwei Diesel. Das Leistungsspektrum reicht von 102 PS/75 kW im 1,6 Liter Benziner bis zum 1,4 TSI mit 170 PS. Die beiden Diesel leisten 105 PS oder 140 PS und zeichnen sich durch knauserigen Umgang mit Kraftstoff (5,2 l/100 km; 137 g CO2/km bzw. 6,0 l und 159 g CO2) aus. Dafür gehen sie ihrer Arbeit recht geräuschvoll nach, was den TSI zur echten Alternative macht, zumal der in der mittleren Leistungsstufe und ebenfalls 140 PS mit 7,1 Litern und 169 g CO2 auch verbrauchsseitig eine gute Figur macht. Vielfahrer, und das Gros der Kunden dürfte als gewerbliche Nutzer zu dieser Spezies zählen, werden trotzdem den Selbstzünder nehmen.
Die Preise für den größten Golf, den es je gab, beginnen bei 18.875 Euro.