Test-Tour: Mitsubishi Colt CZC

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Multifunktionale Autos haben Hochkonjunktur, vor allem dann, wenn auch noch der Spaßfaktor gefragt ist. Deswegen werden auch Fahrzeuge mit festem Klappdach immer beliebter. Womit Peugeot mit dem 206 CC einst begann, schrieben Opel, Nissan, Mitsubishi und andere Hersteller weiter. Einer dieser Sommerfrischlinge ist der Colt CZC mit 109 PS starken Benzinmotor aus dem Hause Mitsubishi.

Der Klapriolet-Colt CZC hat zwar nur zwei Einstiegsöffnungen, ruht jedoch auf der etwas längeren Plattform des viertürigen Colt. Dadurch werden vier Sitze erreicht, wobei die beiden hinteren jedoch mehr zur Gepäckablage denn als Sitzgelegenheit taugen. Selbst für Kinder dürfte es mühsam und beschwerlich sein, eine längere Fahrstrecke im Fond zurück zu legen. Im Kofferraum stehen bei geöffnetem Dach 190 Liter an Staumöglichkeiten zur Verfügung, hat der Colt seine knitterfreier Mütze auf, sind es 460 Liter. 65 Prozent des gesamten CZC sind mit der geschlossenen Variante identisch.

Im Vergleich zu ähnlichen Fahrzeugen der Kompaktklasse ist der Mitsubishi deutlich höher, dadurch gerät der obere Windschutzscheibenrahmen aus dem Blickfeld des Fahrers und gewährt eine bessere Sicht. Die Bauweise hat noch einen weiteren positiven Effekt: In Verbindung mit einem Windschott entstehen bei geschlossenen Seitenfenstern so gut wie keine Luftverwirbelungen, was dem ungetrübten Cabrio-Feeling zugute kommt. Mit seiner sehr rundlichen Erscheinung bei geschlossenem Verdeck erinnert der Colt CZC fast ein wenig an die alte Knutschkugel 121 aus dem Hause Mazda, das Gepäckabteil dagegen wirkt ein wenig wie angeflanscht.

Im Innenraum hinterlässt der offene Mitsubishi mit freundlichen, peppig anmutenden Sitzbezügen einen sehr jugendlichen Eindruck, die Sitze bieten eine gute Seiten- und Längsführung. Die verwendeten Materialien dagegen wirken eher ein wenig spartanisch, doch Klappern gehört nicht zum Handwerk des offenen Colt, der eine gute Verwindungssteifigkeit aufweist. Bei gerade einmal etwas mehr als 1100 Kilogramm trotz stabilisierender Elemente ist der Colt CZC eher ein Leichtgewicht.

Der klassische Fronttriebler mit Verbundlenkerhinterachse fährt sich auf der Landstraße in schnellen Kurvenpassagen flott, offeriert eine gute Straßenlage ohne störende Lastwechsel-Reaktionen. Der 109 PS starke 1,5-Benziner, der Euro 4 erreicht, ist zwar ein wenig rau in seiner Gesamt-Konzeption, doch angesichts des geringen Gewichts durchaus akzeptabel. 10,6 Sekunden braucht der Klapp-Colt von Null auf 100, die Höchstgeschwindigkeit gibt Mitsubishi mit 185 km/h an. Im von uns errechneten Drittelmix lagen wir bei akzeptablen 6,9 Liter Super für 100 Kilometer. Doch zum Heizen ist der Colt CZC nicht geboren, das entspricht auch nicht der Kundschaft, die angesprochen wird. Zwei Drittel der Kunden sollten weiblichen Geschlechtes sein und nicht eben das Vorruhestands-Alter erreicht haben.

Die Lenkung ist sehr präzise, macht aber mitunter einen etwas schwergängigen Eindruck, wenn es gilt, erfolgreich die nächste Parklücke anzusteuern. Öffnen und schließen geht wie bei Fahrzeugen der Konkurrenz aus den Häusern Peugeot, Nissan oder Opel kinderleicht per Knopfruck in der Fahrertür, in wenigen Sekunden ist die Arbeit verrichtet.

In der von uns gefahrenen Ausstattungsvariante Invite Safety gehört zum Preis von 19.490 Euro neben Fahrer-, Beifahrer und Seitenairbags auch ein Sicherheitspaket, bestehend aus elektronischer Stabilitätskontrolle, Traktionskontrolle und Scheibenbremsen hinten dazu. Die Preisgestaltung ist – vergleicht man die Konkurrenz – durchaus dazu angetan, sich mit dem Klapp-Colt als Sommerfrischler länger zu beschäftigen

Text: Jürgen C. Braun

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