Porsche: GT3 RS und RSR – Sportwagen um Sport zu wagen

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Sport hat im Normalfall auch etwas mit Wettbewerb zu tun. Wer also Sportwagen baut, will sich eigentlich auch mit anderen messen. Dass Porsche als einer der ruhmreichsten Hersteller solcher Gefährte den aktiven Motorsport von Werks wegen nur halbherzig betreibt und lieber Geld verdient als welches in der Formel-1 zu verbrennen, schmerzt einen Teil der Fan-Gemeinde noch immer. Andererseits bieten die Zuffenhausener ja auch noch allerlei Gerät zum aktiven Sport treiben.

Um Motorsport für Kunden möglich zu machen, hat Porsche aktuell gleich fünf Modelle im Angebot. Vier 911-Derivate mit den Bezeichnungen GT3, GT3 RS, GT3 RSR und Cup-Sport, sowie ein reines Rennauto mit Le Mans tauglicher Technik als LM2 Spyder. Die drei letztgenannten darf man auf öffentlichen Straßen gar nicht fahren. Die Basis für kundenorientierten Motorsport abseits von Le Mans liefert der GT3, der im Frühjahr seine Premiere feierte. Rechtzeitig zum Pariser Salon wurde der GT3 RS fertig. Gegenüber dem GT3 verhält sich der RS wie ein Fussballprofi zum begabten Amateur. Beide sind schnell, der RS ist aber austrainierter und auf den Punkt fit. Den Unterschied machen 20 kg weniger Gewicht und besser verteilte Muskeln. Ein leichteres Schwungrad verhilft dem Motor zu noch mehr Drehfreude ohne an der maximalen Leistung, von 415 PS etwas zu ändern. Auffälliger ist das breite Heck des RS, das direkt von den Allrad-Elfern und dem Turbo abstammt. Die dadurch mögliche breitere Spur bringt mehr Stabilität ins Kurvenverhalten und setzt den Grenzwert nochmals rauf. Schließlich soll der Kunde ja auch Spaß auf der Rennstrecke haben, wo die Rundezeit wichtiger ist als die mögliche Vmax. Dazu dient auch der einstellbare Heckflügel, der mehr Abtrieb erzeugt ohne den Luftwiderstand zu erhöhen. Ansonsten bietet der RS serienmäßig einen Überrollkäfig und noch einiges an Restkomfort für den Autoalltag abseits der Rennstrecke. Für die zusätzliche Performance gegenüber dem GT3 stellt Porsche einen Aufpreis von knapp 20.000 Euro in Rechnung, was sich dann auf eine Gesamtsumme von 129.659 Euro für den GT3 RS summiert.

Komfort kann man dem Cup-Auto nicht nachsagen. Es hat zwar die gleichen technischen Grundlagen und auch nicht mehr PS, verzichtet dafür aber auf Dämmmaterial, normale Sitze und schlichtweg alles, was das Autofahren angenehmer macht. Hier geht es nur um Sport und so wird der Fahrer in engen Sitzschalen mit Fünfpunktgurten verzurrt und darf zum Ausgleich mit einem sequentiellen Getriebe schalten. Ein paar Runden genügen um zu begreifen, warum Motorsport körperlich anstrengend ist obwohl doch eigentlich das Auto die Leistung bringt.
Wem das nicht genügt, dem bietet der RSR eine weitere Steigerung. 485 PS und ein Gewicht von nur noch 1.285 kg setzen den Rahmen für eine Karriere bei den kleineren Klassen von Le Mans und artverwandten internationalen Sportwagenrennen. Allerdings werden nur insgesamt 35 Kunden in den Genuss dieser Renntechnik kommen und dafür rund 385.000 Euro zahlen.

Text: Günter Weigel

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