Test-Tour: BMW 750i

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Wenn es um artgerechte Fortbewegung geht, wählt der gut situierte Geschäftmann meist zwischen Audi, BMW und Mercedes aus. Damit die A8-, 7er – oder S-Klasse-Modelle beim Kunden nicht nur optisch den Eindruck von Erfolg und Tüchtigkeit hinterlassen, sondern auch durch ihre Leistung beeindrucken, sind diese Fahrzeuge bevorzugt mit potenten Motoren ausgestattet. Mit sechs Zylindern gehört man eher zu der Minderheit, Acht-und Zwölfzylinder gehören hier zum guten Ton. Wir fuhren den 750i, der seit dem Frühjahr 2005 den bisherigen 745i ersetzt hat. Hier holt ein Achtzylinder aus 4,8-Liter Hubraum 270 kW/367 PS.

Was war nicht alles über das Heck des 7er gelästert worden. Der Chef-Designer Chris Bangle musste sich wenig Schmeichlerisches über sein Können anhören. Bei der Überarbeitung des Modells im Frühjahr 2005 wurde das Heck nun durch geänderte Heckleuchten, eine modifizierte Heckschürze und durch den Einsatz von stärker konturierten Oberflächen samt neuer Chromleiste etwas gefälliger gestaltet. Insgesamt aber ist der bullig-elegante Auftritt des 7er geblieben. Innen gibt es Platz satt, für den Chauffeursbetrieb bietet BMW die Langversion an. Aber auch bei Normallänge mit 5,03 Metern haben Front-und Fondpassagiere reichlich Raum um sich. Das Ambiente ist standesgemäß edel und die Komfortausstattung verwöhnt die Insassen ebenfalls mit allem, was das Oberklassen-Herz begehrt. Beim Thema i-Drive teilen sich die Meinungen. Die einen finden es genial einfach, die anderen geben ihren Unmut darüber in nicht immer druckfähigen Worten Ausdruck. Mit einem großen Knopf in der Mittelkonsole lassen sich die Klimaanlage, das Navigationssystem/Telefon, die Audioanlage und der Bordcomputer ansteuern. Auf einem großen Display auf dem Armaturenbrett kann der Bediener seine Befehlseingabe verfolgen. Einen Krieg der Knöpfe gibt es hier nicht. Allerdings liegt das System nicht jedem. Es hilft aber, einfach ausprobieren und gemäß dem Motto Prinzip Freude sich nicht entmutigen lassen.

Wer den Starterknopf drückt, muss schon ganz genau hinhören, ob der Motor nun bereit ist oder nicht. Denn der Achtzylinder schnurrt ausgesprochen leise vor sich hin. Dabei ist er aber bei Leibe kein Leisetreter. Schließlich kann er aus 4,8 Liter Hubraum 270 kW/367 PS mobilisieren. In 5,9 Sekunden spurtet die gut zwei schwere Limousine aus dem Stand auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h zu erreichen, war kein Problem. 490 Nm sorgen schon bei 3.400 Umdrehungen für den richtigen Dampf im unteren Drehzahlbereich. Doch der 750i ist kein pures Raserauto, sondern ebenfalls ideal zum Reisen für lange Strecken. Die Sechsgang-Automatik schaltet butterweich, das Auto macht dank der guten Fahrwerksabstimmung auf Autobahn und kleiner Landstraße eine gute Figur. Gegenüber dem Vorgängermotor im 745i hat sich das Leistungspotential um zehn Prozent verbessert, dabei blieben aber die Trinkmanieren unverändert. BMW gibt einen Durchschnittswert von 11,2 Liter an, bei unseren Testfahrten waren es durchschnittlich 11,8 Liter.

Der 750i steht ab 78.000 Euro beim Händler.

Text: Elfriede Munsch

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