Zwölf Jahre war der Punto ein fester Bestandteil des Fiat-Programms. Sein Nachfolger, ausgestattet mit einem Grande, hat eine schwere Bürde zu tragen. Denn das Volumenmodell der Italiener war dazu auserkoren, das Auftaktsignal für bessere Verkaufszeiten und Verkaufszahlen zu setzen. 17 Monate in Folge schrieb die Autosparte von Fiat rote Zahlen. Mit dem Erscheinen des Grande Punto kamen dann auch die ersten positiven Schlagzeilen. Der Nachfolger des vor allen Dingen bei Frauen beliebten Punto sollte für die Trendwende am Markt sorgen.
Der Grande Punto hat nicht mehr viel gemein mit dem Vorgänger. Mit 4,03 Meter Länge hat er dessen Dimension (19 Zentimeter länger) verlassen, ist eher ein Kompakt-, als ein Kleinfahrzeug. Und das mit extravaganter, ausdrucksstarker Linienführung, die die gelungene Giugiaro-Handschrift mit viel Platz im Innenraum, hoher Kopffreiheit, bequemen Sitzen und einem ansehnlichen Kofferraum (ab 275 Liter) verbindet. Gespart wurde dagegen an der Haptik im Interieur, die gegenüber dem gelungenen äußeren Auftritt ein wenig abfällt.
Der 90 PS starke 1.3 Multijet-Diesel ist dem Auto mit Grande Leistung auf den Leib geschnitten. Ohne Grummeln arbeitet der Selbstzünder kräftig nach oben, hat genügend Leistungsreserven zum Überholen auf der Landstraße und gibt sich genügsam beim Kilometer fressen auf der Autobahn. Unser Testwagen kam auf 175 km/h Spitze, wir errechneten einen Verbrauch von 5,2 Liter Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer aus. Ein Diesel-Partikelfilter kostet allerdings etwa 600 Euro Aufpreis.
Das Fahrwerk offeriert bei einer sehr direkten Lenkung ein Mix aus Komfort und Sportlichkeit. Serienmäßig sind ABS, Front- und Seitenairbags. In der von uns gefahrenen Version Emotion kostet der Fiat Grande Punto 16.650 Euro.
Text: Jürgen C. Braun