Erste Erfahrungen: Toyota Prius mit Parkassistenten

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Bislang sind die Japaner nicht unbedingt als Frauenversteher aufgefallen. Und doch haben sich die (männlichen) Ingenieure bei Toyota etwas einfallen lassen, was sich sicherlich als eine überwiegend frauenspezifische Sonderausstattung erweisen wird: einen Rückwärts-Einparkassistenten. In der neuen Toyota Prius Generation kommt dieses Feature auch in Deutschland zum Einsatz. Damit will das Hybrid-Fahrzeug nicht nur durch seine Umweltverträglichkeit punkten, sondern die Herzen der Frauen erobern. Damit Rückwärtseinparken wie von Geisterhand funktioniert, braucht man einen Prius mit Navigation, Bildschirm, Rückfahrkamera und eben mit dem intelligent park assist (IPA) an Bord. Auf einen solchen haben Fahrerinnen und Fahrer gewartet, besonders diejenigen, die wie die Autorin unter einer ausgeprägten Links-Rechts und Rechts-Links-Koordinationsschwäche leiden. Also einfach ran die Parklücke, Knopf drücken und schon parkt das Auto selbständig und perfekt rückwärts in die Lücke? Tja, das wäre zwar schön, doch leider nein, so einfach geht es nicht. Im Prius ist nur eine Park-Unterstützung eingebaut, kein eigenständig funktionierendes System. Aber der Reihe nach: mit der Einparkhilfe kann man grundsätzlich zwei verschiedenen Parkplatztypen ansteuern: die nebeneinander liegenden Parktaschen wie sie vor jedem Supermarkt oder in einem Parkhaus vorkommen oder die hinter einander angeordneten Buchten, die längs zur Straßen eingerichtet sind. Beim Versuch den Klassiker Rückwärts-längs-zur-Straße-Einparken stellt man sich neben den vorderen Wagen, legt den Rückwärtsgang ein, ein ohrenbetäubendes Gepiepse beginnt und auf dem Display sieht man dank der Rückfahrkamera, was hinter dem Auto passiert. Soweit so gut: doch noch kann der IPA nichts machen. Der Fahrer muss erst die richtige Parklücke (Tasche oder längs zur Straße) anwählen. Anschließend erscheinen auf dem Bildschirm kleine Pfeile, mit deren Hilfe sich der Fahrer die passende Parklücke auf das Display malen muss. Denn der IPA kann nur lenken, aber weder sehen noch denken. Diese Aufgaben muss die Fahrerin für ihn übernehmen. Grüne und rote Hilfslinien erleichtern dabei das Vorgehen, ein Fähnchen markiert zur besseren Übersicht das vordere Rad. Mit ein wenig Übung geht das Ganze recht flott von statten. Am einfachsten ist es, wenn die Parklücke mit weißen Streifen markiert ist, weil diese von der Kamera gut lesbar auf das Display übertragen werden. Hat man nun dem Assistenten erklärt, wo es lang zu gehen hat, drückt man auf OK und der Wagen beginnt selbständig in die vorher definierte Parklücke zu lenken. Im Idealfall steht man perfekt in der Lücke. Doch aufgepasst: der IPA kann weder Hindernisse erkennen noch Weiten abschätzen. Daher ist es ratsam, die Rückfahrtsbewegung genau mitzuverfolgen und gegebenenfalls das Einparken abzubrechen. Für die eigenen Nerven und die der automobilen Umwelt sollte man den IPA aber zunächst auf ruhigen Parkplätzen ausprobieren und nicht gleich während der städtischen Hauptverkehrszeit. Ach ja, eine Bordsteinkante kann der IPA auch nicht überfahren, da die Fahrbewegung nur mit dem Elektromotor ausgeführt werden ganz ohne Gas. Fazit: Ganz ohne Denksportaufgaben und Fingerübungen gelingt das Einparken nicht. Der große Vorteil von IPA sind die selbständig ausgeführten Lenkbewegungen, damit gibt es keine Verwirrung, wo rechts oder links beim Rückwärtsfahren ist. Nervig ist das laute Gepiepse beim Rückwärtsfahren. So laut muss man doch wirklich nicht die Umwelt auf Parkversuche hinweisen!Ab dem 4. März stehen die überarbeiteten Prius-Modelle mit verbesserten Innenausstattung und einer modifizierter Fahrwerksabstimmung ab 24.000 Euro beim Händler. Wer sich für den Parkassistenten interessiert muss mindestens 27.650 Euro investieren.

Text: Elfriede Munsch

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