Mit der vierten Auflage der Rallye Deutschland als Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft beginnt am Freitag, 26. August, eines der größten deutschen Motorsportspektakel neben den beiden Formel-1-Läufen auf dem Nürburgring und in Hockenheim. Der dreimalige Sieger und amtierende Rallye-Weltmeister Sebastién Loeb (Frankreich/Citroën Xsara) gilt erneut als großer Favorit.
Die Stars wie Petter Solberg (Subaru) und Marcus Grönholm (Peugeot) jagen Super-Seb, der deutsche Lokalmatador Armin Schwarz hofft endlich auf seine ersten Punkte, und die Fans freuen sich wieder auf ein riesiges Spektakel. Zum vierten Mal werden bei der Deutschland-Rallye am Wochenende (26. bis 28. August) rund um Trier, sowie im Saarland, WM-Punkte vergeben, und die Elite der Drift-Künstler hat nur ein Ziel. Petter Solberg, Marcus Grönholm und Co. wollen Weltmeister Sebastién Loeb (Frankreich) endlich einmal in die Schranken weisen. Der 31-jährige ehemalige Kunstturner, der bislang in Deutschland nur wenige Kilometer entfernt von seiner elsässischen Heimat unschlagbar war, setzte in dieser Saison mit sieben Siegen in zehn Läufen und sechs Erfolgen in Serie zwei neue Bestmarken in der Geschichte der Rallye-WM.
Ich liebe diese Rallye, weil ich sie jedes Mal gewonnen habe, wenn ich dort gestartet bin. Ich hoffe, das bleibt auch 2005 so, kündigte Loeb an, der im Vorfeld der Rallye mit seinem Citroën-Team an der Mosel und im Saarland getestet hat: Ich brauchte nur einige hundert Meter, um wieder in den Asphalt-Modus zu kommen. Ex-Weltmeister Solberg aus Norwegen (Subaru), mit Erfolgen in Schweden und Mexiko neben dem zuletzt in Finnland triumphierenden Peugeot-Star Grönholm (Finnland), einziger Loeb-Bezwinger in dieser Saison, hat großen Respekt vor der Rallye, bei der er im vorigen Jahr einen heftigen Abflug hatte. Im vergangenen Jahr war die Rallye für mich und meinen Beifahrer beängstigend. Ich hoffe, dass Veränderungen an den Prüfungen vorgenommen wurden, sagte Solberg, der mit 53 Punkten hinter Loeb (83) und Grönholm (55) WM-Dritter ist.
Der deutsche WM-Lauf besteht eigentlich aus drei Rallyes – eine in den Weinbergen, eine im Militärgelände Baumholder und eine auf öffentlichen Straßen im Saarland … und diesmal will ich auch alle drei Hürden erfolgreich nehmen. Grönholm hofft auf jeden Fall auf trockenes Wetter. Nass sind die Strecken in den Weinbergen und auf dem Truppenübungsplatz in Baumholder extrem rutschig, meinte er. Škoda-Werkspilot Armin Schwarz hofft unterdessen endlich einmal auf eine Rallye ohne Probleme. Dies ist natürlich eine sehr wichtige Rallye für mich, aber obwohl es mein Heimspiel ist, ist es doch ein Event wie jedes andere. Die unterschiedlichen Prüfungen erfordern, dass man sich schnell an die wechselnden Bedingungen und verschiedenen Beläge anpassen muss, meinte der frühere Europameister aus Oberreichenbach: Die Prüfungen im Saarland sind meine Favoriten – sie sind sehr flüssig zu fahren. Baumholder hat seine speziellen Reize und ist bei Nässe tückisch.
In der gesamten Region wird es auf jeden Fall wieder eine große Rallye-Party geben, die übrigens bis auf weiteres auch im WM-Kalender bleiben wird. Wir müssen allerdings gegen viele neue Mitbewerber kämpfen, unter anderem Südafrika, Jordanien, USA und China, sagte Rallye-Leiter Armin Kohl, der aber bezüglich des weiteren Fortbestands der Rallye optimistisch ist, weil wir das beste Zuschauer- und Sicherheitskonzept haben und die beste Infrastruktur.
Von den deutschen Startern beim Heimspiel freuen sich zwei ganz besonders auf die Rallye. Stefan Schneppenheim (19/Alpen) und Gianni DiNoto (24/Winnenden) aus der Nachwuchsserie Suzuki Ignis Cup dürfen mit Unterstützung der Japaner erstmals WM-Luft schnuppern. Die beiden Piloten lagen zur Saisonhalbzeit in der Cup-Wertung an der Spitze und wurden dafür mit diesem Bonbon belohnt.
Text: Jürgen C. Braun