Pankraz: Erinnerung an morgen. (Ab-dafür Records)
Klezmer, die jiddische Musiktradition, ist längst nicht mehr nur ein Geheimtipp. Namen wie Giora Feidman und die Klezmatics haben viel dazu beigetragen, Klezmer zu kontinuierlicher Beliebtheit zu verhelfen. Viel eher noch ein Geheimtipp ist eine Dresdner Band, die sich dieser Musik verschrieben hat: Pankraz legen mit Erinnerung an morgen ein melancholisches Album vor, dessen Instrumentierung vor allem durch Akkordeon und Geige besticht – und Hörerinnen und Hörer besticht, die für melancholische Lieder eine ausgeprägte Ader haben. Am besten beschreibt man die Gruppe vielleicht damit, dass Pankraz Lieder-Macher im besten Wortsinne sind. Die Instrumentierung folgt den ausgewählten Texten konsequent. Überhaupt heißt die Devise Qualität statt Quantität.
Aktuell haben Pankraz prominente Verstärkung bekommen: Zumindest für eine neue CD und gelegentliche gemeinsame Auftritte ist Bernie Conrads hinzugekommen. Bernie wer? In den siebziger Jahren war er Frontmann von Bernies Autobahn Band, in den letzten Jahren hat er sich vorwiegend im Hintergrund des Musikgeschehens betätigt, u. a. für Stefan Stoppok getextet. Irgendwie waren wir uns gegenseitig nicht ganz unsympathisch, beschreibt die Gruppe die Begegnung auf ihrer Homepage (www.ab-dafuer-records.de). Das ist eine lakonische Untertreibung, denn erste Früchte zeigt die Begegnung ja schon.