Buchtipp der Woche

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Manuel Andrack: Du musst wandern. Ohne Stock und Hut im deutschen Mittelgebirge. Kiepenheuer & Witsch Verlag (KiWi Paperback); 8,90 Euro.

Wandern – wer bei diesem (Volks)sport sofort an grüne Kniestrümpfen und ebenso grünen Filzhüte denkt und vielleicht noch an ungebremste Sangeslust unabhängig von der Frage, ob die Töne korrekt getroffen werden, wird durch Manuel Andrack gründlich korrigiert. Der Journalist, vor allem bekannt geworden als Stichwortgeber für Harald Schmidts Lästerzunge, hat für ein Jahr die Studios mit der – mehr oder minder freien – Natur vertauscht und seine Erfahrungen niedergeschrieben.

Es sollte nur ein Erfahrungsbericht sein und ist dann doch, im positiven Sinne, auch ein Ratgeber aus den Notizen über die eigene Wanderung geworden. So erfährt man beim Lesen, wie viel Details da zu beachten sind. Das profane Thema Unterhose kann diese Art, sich fortzubewegen, sehr unangenehm machen – wenn sie nicht bequem sitzt, und zwar bequemer, als es der normale Alltag mit Büro, Auto und Computer erfordert! Und ein guter Sonnenschutz gehört unabhängig von der Jahreszeit ins Gepäck. Einen Sonnenbrand kann man sich durchaus an einem sonnigen Wintertag holen. Kleine Details, die bei Nichtbeachtung große – unangenehme – Wirkungen haben können.

Manuel Andrack, als erfahrener Wandersmann, hat sein Abenteuer genossen. Eines besseren belehrt wurden jene Zeitgenossen, die Andrack von vornherein scheitern sahen. Ein Studiomensch als Naturbursche, das könne doch wohl kaum gut gehen. Es ging, und ging sogar besonders gut. Denn es brachte Andracks Atemwege gründlich auf Vordermann. Vorangegangen war ein erfolgreicher Nikotinentzug nach 17 Jahren mit Selbstgedrehten. Doch erst das Wandern, so der Ex-Raucher, machte die Atemwege wieder spürbar frei.

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