Test-Tour: Seat Ibiza FR 1,9 TDI

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Mit Modellen wie dem Cupra (kommt von Cup-Racing) machte die spanische VW-Tochter Seat mit flotten Benzinern auf sich aufmerksam. Doch es geht auch mit einem Selbstzünder unter der Haube. Wir fuhren den 130 PS starken kleinen Ibiza FR.

Und noch ein Kürzel: FR steht für Formula Racing und Renngefühle weckt der kleine Ibiza alleine schon beim Hinschauen. Die scharfe Abrisskante am Heck, die silbernen Außenspiegel oder das verchromte Auspuffrohr signalisieren gleich, wohin die Reise geht. Für 18.460 Euro werden vor allem jugendliche Käufer angesprochen. Dennoch dürfte der sportliche Ibiza eher als Zweitfahrzeug Karriere machen. Den FR gibt es ausschließlich als Dreitürer, doch dank großzügig öffnender und arretierender Türen und weit nach vorn klappbaren Sitzen ist das Einsteigen kein Problem. Sehr gut konturierte Sportsitze erlauben eine komfortable und dem sportlichen Anspruch angemessene Sitzposition. Sitz- und Lenkrad-Verstellung ermöglichen auch Fahrern mit Gardemaß auf Anhieb die passende Haltung.

Dank einer härteren Feder- und Dämpfer-Auslegung in Verbindung mit einem stärkeren Querstabilisator vorne und einer geänderten Verankerung der Hinterachse kommt nicht nur optisches Race-Feeling auf. Ein kontrolliertes Untersteuern beim forschen Gang in die Kurve gehört zur Charakteristik des Autos. Das Sechsgang-Getriebe weist kurze und knackige Schaltwege auf. Das 130 PS starke TDI-Aggregat mit einem maximalen Drehmoment von 310 Newtonmeter aus dem VW-Regal vermittelt hohen Fahrspaß. Seat gibt die Höchstgeschwindigkeit mit 207 km/h an, den Wert von 4,9 Liter Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer überschritten wir bei sportliche Fahrweise um etwa 15 Prozent.

So hoch der Spaß-Faktor mit dem 130-PS-TDI im Ibiza auch ist, angesichts des kleinen Kofferraums verliert er etwas an Alltagsnutzen. Da sich jedoch die Rücksitze zu einer vergrößerten Ladefläche einebnen lassen, ist zumindest der normale Wochenend-Einkauf kein Problem. Verschiebbare Einzelsitze oder ein doppelter Ladeboden hätten dem Kleinen aber ebenso wie die ein oder andere zusätzliche Ablademöglichkeit gut getan. Unter dem Strich bleibt der Eindruck eines flotten sportlichen Kompaktfahrzeugs, das auch optisch ein Hingucker ist und zudem als Zweitwagen wie für jüngere Käuferschichten als Einsteiger durchaus erschwinglich ist.

Text: Jürgen C. Braun

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