In Anwesenheit von Bundeskanzler Schröder und den Ministerpräsidenten von Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt eröffnete BMW heute offiziell das neue Werk in Leipzig. Insgesamt 1,3 Milliarden Euro hat das Unternehmen in den neuen Standort investiert. Täglich können hier bis zu 650 Fahrzeuge produziert werden. Bei Vollauslastung arbeiten 5.500 Menschen im neuen Werk. Die Europäische Union hat für die Errichtung des Werkes Fördermittel in Höhe von 360 Millionen Euro bewilligt.
Für Helmut Panke, den Vorsitzenden der BMW AG, ist diese Förderung durch die EU ein Zeichen dafür, das die EU sich darüber im Klaren ist, dass im Sinne einer ausgewogenen Wirtschaftsstruktur auch am Standort Deutschland vorhandene Nachteile ausgeglichen werden dürfen. Leipzig hat sich gegenüber 250 konkurrierenden Standorten durchgesetzt. Ausschlaggebend war, so Panke, speziell die Nähe zu den bayrischen Standorten des Unternehmens und die Dichte an erstklassigen Zulieferern im süd- und mitteldeutschen Raum. Mit der Eröffnung des Werkes gibt BMW auch ein klares Bekenntnis zum Produktionsstandort Deutschland. So hat das Unternehmen seit 2001 zusätzlich zur Investitionen in Leipzig 5,4 Milliarden weltweit für Produktionsanlagen ausgegeben, davon vier Milliarden Euro in Deutschland. Rund drei Viertel der Mitarbeiter der BMW AG arbeiten an deutschen Standorten. Das Einkaufsvolumen an Waren und Dienstleistungen beträgt 15 Milliarden Euro in Deutschland. Das ist, betonte Panke, mehr als der Umsatz, den BMW in Deutschland erzielt.
Für BMW ist das neue Werk in Leipzig nötig, um die geplante Absatzsteigerung von derzeit rund 1,2 Millionen Fahrzeugen pro Jahr auf 1,4 Millionen Autos im Jahr 2008 zu realisieren. Die Struktur des Werkes ist auf eine hochflexible Produktion ausgelegt. Die Produktionszeit des Werkes kann zwischen 60 und 140 Stunden pro Woche variieren. Die baulichen Vorrausetzungen sind durch eine innovative Fingerlösung so geschaffen, dass man auch auf künftige Entwicklungen im Automobilbau schnell und flexibel durch Erweiterungen reagieren kann. So können beispielsweise zusätzliche Finger, ähnlich der Abfertigung an Flughäfen, zur Integration neuer Technikmodule relativ schnell an das bestehende Werk angegliedert werden, wenn es nötig werden sollte. Die Mitarbeiter in Leipzig stammen aus der Region. Alle haben eine zweijährige Ausbildungsphase in den bayrischen Werken des Unternehmens absolviert.
Insgesamt produziert BMW weltweit an 22 Standorten mit 106.000 Mitarbeitern, davon 80.000 in Deutschland.
(Text: Günter Weigel)