Der erste Wintereinbruch kam wie bestellt zum Abschluss der Roadshow Profilius on tour auf dem Berliner Alexanderplatz. Hunderte Hauptstädter tankten während der Aktion der Initiative Pro Winterreifen Informationen für sicheres Fahren auf winterlichen Straßen. Mit dem richtigen Schwung am Glücksrad gewannen 600 Männer, Frauen und Jugendliche 600 Preise, checkten ihre Augen beim Fielmann-Sehtest oder testeten ihr Können auf dem Fahrsimulator. Der AvD gab wichtige Winterfahrtipps, auf dem VW-Stand beweisen die Besucher ihr technisches Geschick bei einem Radwechselwettbewerb. Die drei besten ergatterten ein Volkswagen-Fahrsicherheitstraining. Und das Wichtigste: Die Vorteile von Winterreifen demonstrierte ein Stuntman auf Fahrzeugen mit Winterreifen im Vergleich zu Sommerreifen eindrucksvoll. Anschließend meinten zahlreiche Schaulustige, man sollte doch überlegen, Winterreifen aufzuziehen. Denn die Demonstration sprach eine eigene Sprache. Zu guter Letzt berichteten EHC-Spieler über ihren Einhockey-Sport.
Zwischen Mitte Oktober und Mitte November 2004 warben wir an 14 Infotagen in den Landeshauptstädten für eine angepasste Bereifung und sicheres Verhalten auf winterlichen Straßen. An der Aktion beteiligten sich über 40 Partner, sagte Prof. Manfred Bandmann, Präsident des deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Zudem sei eine Grundforderung auf den Weg gebracht. Bund und Länder hätten den Beschluss der Innenministerkonferenz aufgenommen und prüften gesetzgeberische Möglichkeiten, um Winterreifenmuffel zu überzeugen. Inhalt der geplanten Änderung der StVO sei, die Ausrüstung von Kraftfahrzeugen den Wetterverhältnissen anzupassen. Bei Nichteinhaltung dieser Vorschrift sollen mindestens 20 Euro fällig werden, bei Behinderung des Verkehrs sogar 40 Euro und ein Punkt in Flensburg. Sollte diese Gesetzesvorlage Bundesregierung und Bundesrat passieren, könnte das Gesetz frühestens im Winter 2005/2006 zur Anwendung kommen.
Ferner arbeiten die DVR-Gremien zusätzlich an einer Winterreifendefinition für Pkw und Vans, die noch in diesem Jahr vorgestellt werden soll. Die Selbstverantwortung der Autofahrer werde gestärkt und könne dadurch zu mehr Sicherheit auf winterlichen Straßen führen.
Der Winterreifenanteil liege derzeit bei etwa 50 Prozent. Vor zwei Jahren, zu Beginn der Länder-Roadshow, waren es erst rund 43 Prozent. Und vor zehn Jahren waren es nur 25 bis 30 Prozent.
Text und Fotos: Erwin Halentz