Erste Erfahrungen: Porsche Boxster

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Vor acht Jahren stellte die damals angeschlagene Sportwagenschmiede Porsche den Boxster vor. Der Mittelmotorroadster trug dazu bei, dass offene Zweisitzer wieder richtig populär wurden und er war die Basis für die Rettung des Unternehmens. Gleichzeitig mit dem Boxster entwickelte Porsche damals den 911 der Typreihe 996, der sich rund die Hälfte seiner Bauteile mit dem kleineren Boxster teilte. Der 996 wurde in diesem Sommer abgelöst und auch der Boxster erhält im November einen Nachfolger. Der sieht auf den ersten Blick aus wie vorher. Erst bei genauerem hinschauen sind die Unterschiede erkennbar. Evolution statt Revolution gehört bei Porsche seit jeher zum Credo der Designer. Ein paar Muskeln mehr, eine breitere Spur, ein etwas schärfer gezeichnetes Heck, fertig ist der neue Boxster – oberflächlich betrachtet.

Unter der Haube gibt es mehr PS und ein verbessertes Fahrwerk. Dabei war der Boxster selbst im hohen Autoalter für die Wettbewerber von BMW und Mercedes noch immer die Messlatte in Sachen Fahrverhalten. Doch der Reihe nach. Aus den 2,7 Litern Hubraum des Boxermotors entstehen beim neuen Boxster 240 wohlklingende PS. Der 3,2-Liter-Motor des Boxster S kommt nun auf 280 PS. Das reicht für eine Spitze von 268 km/h, der Kleine läuft 256 km/h Spitze. Den Standardsprint absolvieren die kleinsten Porsche in 6,2 und 5,5 Sekunden. Die Verbräuche liegen zwischen 9,4 und 11,0 Litern, je nachdem mit welchem Getriebe man die beiden Motoren kombiniert. Für den Boxster gibt es eine manuelle Fünfgang oder Sechsgang-Schaltung sowie eine Fünfgang-Automatik. Im S entfällt die Fünfgang-Version.

Das Fahrverhalten ist ziemlich nah am Elfer. Dank breiterer Spur liegt der Mittelmotor-Sportler jetzt noch satter auf der Straße. Landstraßenkurven sind seine Domäne, aber auch auf der Autobahn macht er Dank seines relativ leisen Roadster-Dachs eine gute Figur. Apropos Dach: Es öffnet in zwölf Sekunden und versteckt sich dezent zwischen Motor und Innenraum ohne, wie es bei modischen Blechdächern üblich ist, den Kofferraum mit Beschlag zu belegen. Im Falle plötzlicher Regenschauer, oder im Moment kurzer Wolkenlücken, lässt es sich auch während der Fahrt bis Tempo 50 bedienen.

Das Interieur hat deutlich gewonnen. Gerade Linien dominieren, die Verarbeitung scheint hochwertiger und der Armaturenträger ist, ähnlich wie im Elfer, deutlich sachlicher gezeichnet. Evolution statt Revolution, und die zweite Generation überzeugt auch preislich: Entgegen sonstiger Gewohnheit hat Porsche die Preise ausstattungsbereinigt sogar gesenkt, um 9 Prozent. Der Basis-Boxster kostet jetzt 43.068 Euro, der Boxster S 51.304 Euro. Vorher waren es 42.256 Euro in der Basis, aber ohne Klima und Radio. Durch längere Inspektionsintervalle und günstigere Versicherungseinstufungen soll sich auch der Unterhalt pro Jahr um 13 Prozent reduziert haben.

(Text: Günter Weigel)

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