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Schätzungsweise 50.000 Rotkäppchen feierten am Sonntag bei den Ferrari Racing Days ihr Idol, den siebenfachen Weltmeister Michael Schumacher. Der Kerpener, der sich am letzten August-Sonntag beim Großen Preis von Belgien in Spa vorzeitig seinen siebten Formel-1-Titel gesichert hatte, zeigte sich nur drei Tage nach seinem Horror-Crash von Monza, als er mit Tempo 345 in die Leitplanken krachte, erstaunlich gut erholt. Ich gehe davon aus, dass ich am Sonntag beim Rennen in Monza an den Start gehe, meinte Schumi.

Um Punkt 14.38 Uhr am Sonntag bebt die Eifel: Michael Schumacher schwebt im weißen Hubschrauber über dem Ring ein, steigt aus, als komme er soeben aus einem zweiwöchigen Karibik-Urlaub: Jeans, weißes Hemd, Sonnenbrille, braungebrannt. Von Unfallspuren nichts zu sehen. Keine Halskrause, keine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit. Der Keperner winkt in die jubelnde Menge der geschätzten 50.000 Zuschauer und bereitet sich anschließend auf seinen gut zweistündigen Einsatz bei den Ferrari Racing Days vor, wobei er zum Abschluss auch noch ein paar Runden auf dem aktuellen Ferrari F1 2004 auf der Kurzanbindung der Grand-Prix-Strecke fährt. Dabei sorgt der Kerpener schließlich noch für ein Novum: Nach fünf Runden drehte er sein sportliches Einsatzgerät unter dem tosenden Jubel der Menge vor der Haupttribüne mit qualmenden Reifen und absolvierte dann noch zwei Runden gegen die Strecke. Ich hoffe, dass man mir jetzt nicht die Lizenz entzieht, scherzte der 35jährige danach.

Unkraut vergeht nicht, meinte Schumi überraschend locker nach den Vorkommnissen vom Donnerstag auf die Frage von RTL-Moderator Kai Ebel, wie er seinen bösen Crash überstanden habe. Im Verhältnis zu dem, was passiert ist, ist mir persönlich nichts Schlimmes widerfahren. Ich habe wirklich verdammt viel Glück gehabt. Sieben Tage, nachdem der Ferrari-Pilot sich beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps seinen siebten Fahrertitel gesichert hatte, geht Schumacher davon aus, dass seinem Heimspiel in Monza am Sonntag nichts im Wege steht. Es ist eine schöne Zusammenstellung, dort mit unseren Fans den Gewinn von Konstrukteurs- und Fahrer-Weltmeisterschaft zu feiern. Wir sind auch in Monza sicher gut dabei, aber die Konkurrenz hat aufgeholt, insbesondere Mercedes. Ich glaube, wir werden uns auf ein spannendes Rennen freuen dürfen.

Der Auftritt des Ferrari-Superstars war der ultimative Höhepunkt einer Orgie in Rot bei strahlendem Spätsommer-Wetter in der Eifel. Mehr als 1000 wunderschöne Fahrzeuge mit dem cavallino rampante drängten sich an drei Tagen rund um die altehrwürdige Nürburg. Angefangen von Testarossa, über Modena und F 40 bis hin zum schätzungsweise 600.000 Euro teuren Enzo war alles vertreten, was das Haus Ferrari an Edlem und Faszinierendem zu bieten hatte. Schumachers Auftritt war Abschluss und Höhepunkt einer Veranstaltung, die ein Streifzug durch die grandiose Geschichte des Hauses Ferrari auf der Straße und der Rennstrecke war. Und Schumi bewies zum Abschluss auch noch eine gute Portion schwarzen Humors. Auf die Frage, ob sich in Monza im Vergleich zum Vorjahr irgend etwas geändert habe, meinte er verschmitztgrinsend: Ich glaube, es gibt da jetzt ein paar Leitplanken weniger…Text: Jürgen C. BraunFotos: Agentur funkbild

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