Ray Charles: Genius Loves Company. (Sony)
Johnny Mathis ist als Schmusesänger bekannt geworden und hatte vor allem in den siebziger Jahren große Chart-Hits. Norah Jones sorgt derzeit für Furore, ebenso wie Diana Krall, und Willie Nelson ist aus der Country-Musik nicht wegzudenken. Was die Musiker so unterschiedlicher Richtungen eint, ist nicht nur, dass auf alle der Begriff Superstars ohne Wenn und Aber zutrifft. Sondern auch, dass sie alle Anfang 2004 gemeinsam mit Ray Charles im Studio waren, um Genius Loves Company aufzunehmen. (Und die Liste illustrer Gäste ist noch viel länger).
Ray Charles starb am 10. Juni 2004 mit 73 Jahren, da war sein Album Genius Loves Company gerade mal ein Vierteljahr fertig. Gospel, Soul, Jazz, Rock, Country, Blues und Pop – wer so verschiedene musikalische Richtungen eint, muss selbst ein musikalisches Allroundtalent gewesen sein. Das kann von Ray Charles mit Fug und Recht gesagt werden. Neben Titeln des eigenen Repertoires wählte er auch Titel seiner Duettpartner aus, z.B. Sorry Seems to Be The Hardest Word von Elton John.
Eigentlich mögen Genies doch nicht unbedingt die Gesellschaft anderer, sind vielmehr als Einzelgänger und gesellschaftsscheu verschrien. Nicht so Ray Charles, dem es hörbar Freude machte, als Genius mit großer Company im Studio zu sein.
Das Resultat ist ein grandioses Album, dem man einen großen Erfolg gewünscht hätte, keineswegs aber den Status des künstlerischen Vermächtnis, den es nun – leider – gewonnen hat.
