Hyundai wird WM-Fifa-Partner

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Für die Autonation Deutschland und ihre namhaften Global Player muss es wie ein Schlag ins Gesicht wirken. Bei der in zwei Jahren in Deutschland stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaft sind weder Mercedes-Benz, BMW, Audi, Ford oder Opel vertreten. Den Exklusiv-Vetrag mit dem Weltfußball-Verband Fifa schnappte die südkoreanische Hyundai Motor Company den deutschen Premium-Marken vor der Nase weg.

Stell Dir vor, die Welt ist zu Gast, und niemand sieht uns: Das Horror-Szenario wird für Stuttgart, München, Ingolstadt etc. Wirklichkeit. Ausgerechnet Hyundai, vor 12 Jahren als Billig-Anbieter erst auf den deutschen Markt gekommen, wird beim zweiten Gastspiel der besten Fußball-Nationen der Welt nach 1974 den Alleinvertretungsanspruch für den Fuhrpark von Offiziellen, Sponsoren, Delegierten und Teams haben. Die Koreaner sind der Exklusiv-Partner, der sich als globaler Sponsor mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag bei der WM 2006 in Deutschland intensiv engagiert. Diese Angaben machte, ohne eine konkrete Summe zu nennen, Werner H. Frey, Vice President der Hyundai Motor Europe GmbH, bei der Präsentation des Sponsoring des südkoeranischen Autobauers.

Hyundai, derzeit der siebtgrößte Automobil-Hersteller der Welt, hatte sich bereits 1999 im Vorfeld der WM 2002 in Japan und Südkorea die Exclusiv-Recht langfristig gesichert und wird nun sowohl bei der Euro 2004 in Portugal wie auch bei der WM 2006 in Deutschland die Fußball-Größen dieser Welt kutschieren. Was heißt: Franz Beckenbauer auf dem Weg zum Finale in einer Hyundai-Karosse? Schwer vorstellbar, aber Realität. Das bestätigte auch Wolfgang Niersbach, der Vizepräsident des Organisations-Komitees für 2006. Wenn er zwischendurch mal die Zeit hat, privat zum Golf spielen zu fahren, kann er das in einem Fahrzeug seiner Wahl tun, aber zu offiziellen Terminen wird er in einem Hyundai gefahren werden. Einziges Problem des koreanischen Herstellers: Wir sind zwar zu Hause, aber nicht in Europa mit Bussen vertreten. Für den Transport der Mannschaften suchen wir noch einen geeigneten Kooperations-Partner, wobei Daimer-Chrysler auf der Hand liegt, erklärte Frey, wie sein Haus diese Klippe umschiffen will.

Mit seinem Engagement im Fußball will Hyundai auf der internationalen Erfolgsleiter weiter nach oben klettern. Bis zum Jahr 2010 wollen wir unter die Top five der weltweiten Autobauer, bekräftigte Frey. Im vergangenen Jahr hat Hyundai weltweit rund zwei Millionen Autos abgesetzt, allein in West-Europa betrug der Umschlag 266.000 Einheiten. Der Gesamtumsatz der Hyundai Motor Company erreichte 2003 die Rekordhöhe von 18,4 Milliarden Euro. Darüber hinaus zählt Hyundai mit einer operativen Umsatzrendite von etwa zehn Prozent zu den profitabelsten Automobilherstellern überhaupt.

In diesem Jahr soll der Absatz weltweit auf 2,15 Millionen Autos, der Umsatz auf 21 Milliarden Euro steigen. Zudem soll in Osteuropa eine neue Produktionsstätte entstehen. Ende Februar/Anfang März soll darüber entschieden werden, welcher Standort in Europa den Zuschlag für den Bau eines neuen Werkes erhält: die Slowakei oder Polen.

Hyundai Motor Deutschland mit seinen 500 Händlern verspricht sich von dem Fußball-Sponsoring ebenfalls Rückenwind in den Schauräumen. 42.000 Zulassungen strebt der Hersteller nach den Worten von Geschäftsführer Karl-Heinz Engels in diesem Jahr in Deutschland an, weitere neue Modelle kündigte er an. Eventuell soll sogar eine Serie von Sondermodelen zur WM 2006 auf den Markt gebracht werden. Wir werden in den beiden kommenden Jahren in Marketing, Verkaufsförderung und Öffentlichkeitsarbeit einen Schwerpunkt auf flankierende Maßnahmen zum Fußball-Sponsoring setzen, kündigte Engels an.

Hyundais Interesse am Fußball kommt nicht von ungefähr. Chung Mong-Joon, Sohn des Firmengründers Chung Ju-Yung, ist Präsident der Korea Football Association und Vize-Präsident des Weltfußballverbandes Fifa.(Jürgen C. Braun)

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