Englische Raubkatzen taten sich hier zu Lande im vergangenen Jahr schwer, ein artgerechtes Zuhause zu finden. Nur rund 5.000 Kunden konnten sich für einen Jaguar begeistern. Auch der X-Type verkaufte sich nur schleppend. Gerade mal 2.000 Einheiten gingen auf sein Konto. Abhilfe soll nun der X-Type Estate (Kombi) bringen. Der erste Kombi aus dem Hause Jaguar trifft auf die etablierte Konkurrenz Audi A4, 3er BMW und Mercedes C-Klasse. Knapp die Hälfte aller Fahrzeuge wird hier als Kombiversion an die Käufer ausgeliefert. Tendenz steigend. So erhofft man sich bei Jaguar, dass der Estate mit seinem langen Rücken Eindruck macht und die Verkaufszahlen ansteigen.
Beim X-Type Kombi haben die Designer nicht einfach das Heck der Limousine in einen größeren Kofferraum umgestaltet, sondern ab der B-Säule beginnt eine eigenständige Konstruktion. Das geschwungene Dach, die neu gestalteten Fondtüren und die markante Heckklappe verleihen der Katze einen dynamischen Körper, der sich nicht hinter den Mitbewerbern verstecken muss. Der Jaguar ist nicht nur schön anzusehen, sondern er hat durchaus auch praktische Seiten. Mit 4,71 m ist er 4,5 Zentimeter länger als die Limousine. Die Fondbenutzer können sich über mehr Raum über ihren Köpfen freuen als die Rückbänkler in der Limousine. In den Kofferraum passen nicht nur die Golftaschen oder das Designer-Kofferset hinein, sondern hinter der großen Klappe verschwinden die Wochenendeinkäufe aus dem Supermarkt. Steht die Rückbank aufrecht, sind es 445 Liter, durch Umklappen lässt sich der Wert auf bis zu 1.415 Liter erhöhen. Im Inneren erwartet die Passagiere die typische Jaguar-Eleganz, die je nach Ausstattungsvariante (Classic, Executive, Sport) und Zubehörliste von gediegen bis zu luxuriös reicht. Serienmäßig verfügt der Estate über die klassenüblichen Sicherheitsmerkmale.
Was ein richtiger Kombi sein will, braucht natürlich auch einen Dieselmotor. Schließlich liegt der Dieselanteil hier bei rund 70 Prozent. Seit Herbst vergangenen Jahres hat Jaguar einen 2,0-Liter-Selbstzünder im Programm. Der X-Type hat durch seine enge verwandtschaftliche Beziehung zum Ford Mondeo genug bürgerliche Gene unter dem Blechkleid, so dass auch ein sparsamer Diesel dazu passt. Der 130 PS starke Diesel macht seine Sache ganz ordentlich. 330 Nm sorgen hier bei knapp 2.000 Umdrehungen für Durchzugskraft auf die Vorderräder. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 198 km/h. Insgesamt gilt aber Reisen, nicht Rasen. Dafür wird der Fahrer an der Tankstelle angenehm überrascht. Denn durchschnittlich fließen hier nur 5,8 Liter Dieselkraftstoff durch die Leitungen. Wer jedoch lieber statt dezentem Nagelgeräusch Wert auf standesgemäßes Sechszylinder-Schnurren legt, hat die Auswahl zwischen den bekannten 2,5-Liter Benziner mit 196 PS und dem 3,0-Liter mit 231 PS. (Spitze: 222 und 232 km/h, Verbrauch: 9,7 und 10,4 l). Permanenter Allradantrieb gehört hier ebenso dazu wie die Wahlmöglichkeit zwischen einem Fünfgang-Schaltgetriebe oder einer Fünfgang-Automatik.
Ab dem 6. März können sich Interessenten beim Händler umschauen. Die Fahrt ins heimische Gehege beginnt ab 28.850 Euro für die Raubkatze mit dem Dieselaggregat.
(Elfriede Munsch)