Nach sechs Jahren gibt es den smart jetzt auch als richtiges Auto für vier Personen. Der forfour wirkt auf den ersten Blick sympathisch. Das Auto scheint einen anzugrinsen. Kurze Überhänge vorn und hinten sowie die betonte Sicherheitsstruktur lassen ihn sportlich wirken. Ähnlich wie der kleine smart, der seit Januar fortwo heißt, ist die Tridion-Sicherheitszelle deutlich sichtbar als tragendes Teil ausgearbeitet. Die eigentlichen Karosserieteile wie Türen, Motorhaube oder Dach werden als so genannte Body-Panells ausgeführt und sind auswechselbar. Anders als der fortwo ist der neue smart ein erwachsenes Auto geworden, das bei einer Länge von 3,75 m vier Erwachsenen ausreichend Platz bietet – wenn die hinten Sitzenden die Flexibilität der Rücksitze ausnützen. Diese können um 15 cm in der Länge verschieben werden, was entweder dem Gepäck oder den Knien zu Gute kommt. Außerdem lässt sich die Neigung der Rückenlehnen verstellen.
Das Interieur wirkt poppig freundlich. Smart hat keine Angst vor bunten Farben. Das Armaturenbrett kann durchaus blau sein, oder auch rot. Die Funktion leidet darunter nicht. Typisch japanisch ist der Lenkstockhebel fürs Licht. Dafür stammt die Bedienlogik für den Bordcomputer mit ihren Lenkradtasten aus dem Mercedes Baukasten. Leider lässt sich das Lenkrad nur in der Höhe verstellen. Sonst ist im forfour alles auf größtmögliche Variabilität ausgelegt. Kauft man das Lounge-Paket (195 Euro), lassen sich beide Vordersitze umklappen. Dadurch entsteht im Heck eine Kuschelecke für die jüngeren Nutzer ohne eigene Wohnung oder für den Besuch im Autokino. Diesbezüglich hilft auch das Panorama-Glasdach.
Technisch ist der forfour ein fast schon klassischer Kleinwagen mit quer eingebauten Vierzylindermotoren und Frontantrieb. Alle Otto-Motoren stammen von Mitsubsihi. Aus 1,1 Litern Hubraum resultieren 75 PS, die ausreichen, um den nur knapp eine Tonne schweren forfour angenehm zu bewegen. Mehr Fahrspaß bringen der 1,3 l mit 95 PS und der 1,5 l mit 109 PS. Alle erfüllen Euro 4 und verbrauchen unter sechs Litern im Euro-Mix. Erstmals gibt es im smart ein normales Fünfganggetriebe, das sich vorzüglich schalten lässt. Die bisher verwendete Lösung mit automatisiertem Sechsganggetriebe kostet im forfour 550 Euro Aufpreis. Schaltpaddels am Lenkrad erhöhen in schlechter Mercedes-Tradition die Rechnung um zusätzliche 350 Euro. Die Preisgestaltung des Forfour ist ambitioniert. Für 12.990 Euro erhält der Käufer ein sicheres Auto mit serienmäßigem ESP und Scheibenbremsen rundum, aber auch ein ziemlich nacktes Auto. Diese Variante nennt smart pulse. Als Passion kostet der forfour 1.980 Euro mehr, ist dafür aber schon recht ordentlich ausstaffiert. Dann gehört auch eine Klimaanlage dazu. Die Preisliste hält eine Vielzahl weiterer Individualisierungsoptionen breit, die den forfour schnell aus der Riege der Kleinwagen ins preisliche Premium-Segment hieven. Die stärkeren Motoren kosten 14.150 und 15.140 Euro. Um die Zusage zu halten, den Wagen unter 12.000 Euro auf den Markt zu bringen gibt es ab Juni ein Sondermodell namens Pulse black für 11.700 Euro, das aber auf 3.000 Stück begrenzt ist. Smart will vom forfour in diesem Jahr 50.000 Stück verkaufen. 2005 sollen es dann 80.000 Einheiten werden. Wenn die Käufer so agieren wie bislang, wird etwa ein Viertel der Produktion nach Italien gehen.
(Günter Weigel)
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