Bonn, August 2003 (DVR) – Obwohl Radsportler und Radprofis es im Straßenverkehr vormachen, ist das Tragen eines Fahrradhelms in Deutschland weiterhin unpopulär. Insgesamt schützen sich nur 5 % der Radfahrer vor Kopfverletzungen mit einem Helm, erklärt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat. Auffällig ist dabei, dass die Zahl der helmtragenden Kinder in den letzten Jahren deutlich sank: Vor drei Jahren setzten von den bis 5-jährigen Kindern 85% einen Helm auf, bei den 6- bis 12-Jährigen waren es noch 47 %. Im Jahr 2002 lag der Durchschnitt der 6- bis 10-Jährigen nur noch bei 33 %. Gerade jetzt im Sommer, bei verstärktem Verkehrsaufkommen auf Radwegen und Straßen, empfiehlt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR), auf den Schutzhelm niemals zu verzichten. Bei einem Unfall ist ein Radfahrer ohne Helm völlig ungeschützt den physikalischen Kräften ausgeliefert.
Im Jahr 2002 verunglückten in Deutschland 76.078 Radfahrer – 600 von ihnen sogar tödlich. Dabei kamen fast 13 % der verunglückten Fahrradfahrer durch einen Alleinunfall zu Schaden. Laut Statistischem Bundesamt ist gerade in täglichen Situationen, bei Fahrten innerhalb von Ortschaften, das Unfallrisiko am größten. Dabei können auch verunreinigte oder beschädigte Straßenbeläge und Witterungseinflüsse schnell zu gefährlichen Situationen führen.
Das Risiko gefährlicher Kopfverletzungen kann durch das Tragen eines Helmes um bis zu 65 % verringert werden. Fahrradhelme können den Kopf – die empfindlichste Stelle des Radfahrers – schützen und die Aufprallkräfte abmildern. Während Knochenbrüche wieder verheilen, hinterlassen schwere Kopfverletzungen oft bleibende Schäden. Gerade diese irreparablen Schäden sollten Grund genug sein, Aspekte wie Ästhetik und Bequemlichkeit in den Hintergrund zu stellen und zum Helm zu greifen, so der Deutsche Verkehrssicherheitsrat.
Text und Bild: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR), Bonn