Beim Autoservice ist Geiz nicht geil!

Wenig Begeisterung für Thema Autoservice, Ersatzteile und Zubehör

Werkstattempfehlung für Autofahrer ausschlaggebend

Gefragt sind Originalersatzteile und Produkte namhafter Hersteller

Der aktuelle KÜS Trend-Tacho beschäftigt sich mit der Einstellung der Autofahrer zu Autoservice, Ersatzteilqualität und Markenbedeutung. Die Deutschen wählen nicht die günstigsten Ersatzteile, sondern wollen Qualität, die sie insbesondere mit bekannten Marken verknüpfen.

Autofahrer lassen Wartungen und Reparaturen ihres Fahrzeugs zu 40 % in der Vertragswerkstatt und zu 51 % auf dem freien Markt erledigen. 9 % erledigen es selbst oder im Bekanntenkreis. Das Alter des Fahrzeugs spielt eine starke Rolle: Neufahrzeuge werden in den ersten 3 Jahren noch zu 67 % in der Vertragswerkstatt gewartet und repariert. Sind die Autos zwischen 4 und 7 Jahren alt, werden sie bereits zu 52 % am freien Markt gewartet. Fahrzeuge, die älter als 8 Jahre sind, werden zu 15 % selbst und zu 63 % am freien Markt repariert, die Vertragswerkstätten können nur noch 21 % locken.

Echtes Interesse und Spaß am Autoservice hat nur eine Minderheit der deutschen Autofahrer. Nur 29 % geben an, dass sie gerne am Auto arbeiten, wenn die Zeit dazu da ist. Immerhin 45 % haben grundsätzliches Interesse an den Themen Autoservice, Ersatzteile und Zubehör. 71 % gaben an, sich für Autos im Allgemeinen zu interessieren. 69 % sagten aber auch, dass sie sich um Wartung und Reparatur nur so viel wie unbedingt nötig kümmern.
Für die Reparatur bevorzugen 60 % der Befragten Originalteile des Herstellers. Ebenso viele gaben an, bei Ersatzteilen vor allem auf bekannte Marken zu achten. Der Preis spielt zum Großteil nicht die übergeordnete Rolle. 70 % können sich nicht mit der Aussage „Ich entscheide mich immer für das billigste Produkt“ identifizieren. Sogar 80 % lehnen es ab, für einen günstigeren Preis auf Qualität zu verzichten.

Bei der Auswahl der einzubauenden Teile vertrauen 92 % der Pkw-Fahrer dem Rat der Werkstatt, obwohl dort in den wenigsten Fällen (nur bei 38 %) eine Beratung zur Teilequalität stattfindet. Lediglich 34 % gaben an, in einer Vertragswerkstatt zur Teilequalität beraten worden zu sein, am freien Markt waren es 43 %.

Fragt man die Autofahrer, was für sie für eine gute Qualität eines Ersatzteils spricht, nennen 55 % den Rat der Werkstatt, 54 % vertrauen auf Originalteile des Herstellers, für 46 % sind es Markenprodukte bekannter Hersteller. Die Befragten sollten die Qualität von Ersatzteilalternativen mit Schulnoten bewerten. Die besten gemittelten Zensuren erhielten Originalteile vom Hersteller (1,7) und Ersatzteile namhafter Hersteller (1,9). Billigteile aus dem Internet oder unbekannter Herkunft wurden mit der Note 4,6 am niedrigsten bewertet. So lehnen auch 69 % der Autofahrer Teileimporte aus Fernost ab. Je älter das Fahrzeug ist, desto höher ist die Bereitschaft für den Einbau gebrauchter Teile. Auch wiederaufbereitete Teile haben Potenzial. Für 63 % ist das eine Option bzw. wurden sie bereits genutzt. Auch hier ist die Zustimmung bei älteren Fahrzeugen stärker.

Fragt man die Pkw-Fahrer, welche Teilemarken sie spontan und ungestützt nennen können, fällt den Wenigsten etwas ein. Immerhin 19 % nennen Bosch, 3 % nennen ATE, 2 % Hella. Bei 1 % stehen Continental, febi bilstein, Brembo, MANN-Filter, Michelin, Osram, Varta und Monroe.

Der Möglichkeit, die Ersatzteile in die Werkstatt mitzubringen, stehen 45 % positiv entgegen, 19 % haben darüber noch nicht nachgedacht und 35 % lehnen dies ab. Besonders die Besucher der Vertragswerkstatt lehnen das Mitbringen von Teilen zu 45 % am stärksten ab. 65 % der Befragten befürchten, dass es seitens der Werkstätten Einwände geben würde. Für den Online-Teilekauf gibt es Potenzial. 66 % haben bereits online gekauft oder können es sich vorstellen. Beliebte Produkte im Onlinekauf sind Reifen, Bremsteile und Filter. Der Einbau online gekaufter Teile geschieht zu 41 % in Eigenregie, zu 16 % im Bekanntenkreis und zu 34 % in freien Werkstätten.

Informationen zur Umfrage:
Die Umfrage erfolgte im September 2017 durch das Institut BBE Automotive GmbH im Auftrag der KÜS und des Fachmagazins kfz-betrieb. Genutzt wurde die Mixed-Mode-Befragung, bestehend aus einer telefonischen Befragung (CATI) und einer Onlinebefragung (CAWI). Zielpersonen waren 1.000 Pkw-FahrerInnen, die im Haushalt für Fragen rund um das Auto (Anschaffung, Wartung, Reparatur) mitverantwortlich sind. Die Gewichtung der Befragungsergebnisse fand mit den KBA-Bestandsdaten (Bestandsanteile Pkw, Alterssegmente) statt.

Bei Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar; vielen Dank!

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