KÜS: Tipps für bevorstehenden Wechsel von Winter- auf Sommerreifen

Der Winter ist vorbei, Schnee gab es, wenn überhaupt, nur sehr wenig. Die Temperaturen blieben auch im eher angenehmen Bereich. Die Winterreifen waren also nicht sonderlich gefordert, die Beanspruchung hielt sich in Grenzen. Trotzdem gilt es für den bevorstehenden Tausch auf Sommerpneus einige Dinge zu beachten. Die KÜS gibt hierzu wertvolle Tipps.

Bei den Hauptuntersuchungen an Kraftfahrzeugen bleibt die Bemängelung der Reifen leider eine „feste Größe“. So werden oft eine zu geringe Profiltiefe, Alterungsrisse, Beschädigungen an Reifen und unzulässige Größe, Bauart und Kennzeichnung der Reifen beanstandet. Ein Mangel ist auch der fehlende oder falsche Aufkleber am Armaturenbrett mit der Geschwindigkeitsangabe für M&S-Reifen.

Viele dieser Mängel lassen sich bei der Vorbereitung zur Reifeneinlagerung nach dem saisonalen Wechsel vermeiden. Grundsätzlich empfiehlt die KÜS für den Reifenwechsel den Reifenfachhandel oder die Werkstätten des Kraftfahrzeug-Gewerbes. Wer seine Reifen nicht dort wechseln und einlagern lässt, sondern dies selber tut, muss einige wichtige Dinge beachten. So sollten der Reifen und die Felge gründlich nach Schäden untersucht werden. Bei älteren Reifen können Einschnitte in der Reifenflanke sein, ebenso Ausbeulungen. Diese lassen auf einen Schaden in der Reifenstruktur schließen, im schlimmsten Fall kann der Reifen während der Fahrt platzen. Die Profiltiefe, gemessen in der Mitte der Lauffläche, muss wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, mindestens 1,6 Millimeter betragen. Die KÜS empfiehlt für eine sichere Fahrt bei allen Witterungsbedingungen bei Sommerreifen drei und bei Winterreifen mindestens vier Millimeter. Man sollte auch prüfen, ob die Reifen gleichmäßig abgefahren sind. Sind die Unterschiede gravierend, so sollte man den Grund in der Werkstatt abklären lassen. Ursache kann eine falsche Einstellung des Sturzes oder der Spur sein. Das ist zwar eine nicht unerhebliche Investition, aber für die Verkehrssicherheit notwendig.

Vor allem die sehr genau justierten Fahrassistenzsysteme in modernen Fahrzeugen reagieren prompt auf ungleiche Reifen. Permanente Fehlermeldungen am Armaturenbrett sind oft die Folge. Wenn zu den genannten Punkten noch die Räder und Reifen vor der Einlagerung gründlich von Schmutz, vor allem Bremsstaub, und Streusalz, gesäubert werden und dann noch für die Lagerzeit der Luftdruck um 0,5 bar über den vom Hersteller empfohlenen Mindestfülldruck erhöht wird, sind die Reifen optimal vorbereitet. „Bitte kühl, dunkel, trocken und mäßig belüftet lagern!“ Dieser Hinweis gilt nicht nur für Lebensmittel wie etwa Gemüse, sondern auch für Reifen. Der Reifen bleibt so länger geschmeidig und behält so seine positiven Eigenschaften, z. B. bezüglich der Straßenhaftung. Grundsätzlich ist stehende Lagerung von Kompletträdern gegenüber der liegenden zu bevorzugen, da die Reifenflanke empfindlicher ist als die Lauffläche. Ein Felgenbaum oder eine Aufhängung etwa an der Garagenwand vermeidet solche üblen Dinge wie Druckstellen an der Aufstandsfläche oder der empfindlichen Flanke.

Bei der Montage der Sommerreifen müssen unbedingt die Auflagefläche der Felge zur Achse und auch zum Reifen (am Felgenhorn), von Schmutz oder Rost gereinigt werden. Sie sollten absolut plan aufeinander liegen. Ist dies nicht der Fall, könnte sich das Rad im Laufe der Fahrt möglicherweise lockern. Die Radmuttern sollten kontrolliert werden, sie dürfen nicht beschädigt sein. Angezogen werden müssen sie mit dem vorgegebenen Drehmoment, mit einem Drehmomentschlüssel. Nach etwa 100 Kilometern Fahrt sollen sie dann noch einmal mit dem entsprechenden Drehmoment nachgezogen werden.

Wer diese Dinge beim anstehenden Wechsel der Winter- auf Sommerräder beachtet, ist auf der sicheren Seite und hat beim nächsten Saisonwechsel schnell und sicher sein Fahrzeug fit gemacht für die Straße. Die Reifen sind immer noch die einzige Verbindung des Fahrzeuges zur Straße, sie müssen ihren Zweck erfüllen.

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