Nur 15 Prozent beauftragen selbst den Sachverständigen
89 Prozent wollen die Werkstatt ihres Vertrauens frei wählen
Selten kommt man in einer Befragung zu einem 100-Prozent-Resultat. Bei der aktuellen Erhebung des Trend-Tacho der KÜS mit dem Fachmagazin kfz-betrieb und BBE Retail Experts wollen jedoch alle befragten Autofahrer einen guten Service im Schadensfall. 89 Prozent wollen die Werkstatt für die Reparatur des Fahrzeuges selbst wählen und erteilen somit einer Werkstattbindung, also der Schadensteuerung durch die Versicherung eine Absage. Bei der Wahl des Sachverständigen sind nur 15 Prozent der Meinung, dies selbst tun zu können.
Abgeschlossen werden die Versicherungen für das Kraftfahrzeug nach wie vor hauptsächlich bei den Versicherungsunternehmen, 85 Prozent der Befragten handhaben das so, ebenso viele haben die Versicherung auch selbst ausgesucht. 8 Prozent unterschreiben den Versicherungsvertrag im Autohaus und nur 4 Prozent nutzen das Internet. Die vertragliche Bindung an die ausgewählte Assekuranz ist dann bei 54 Prozent von Dauer, 46 Prozent haben den Versicherer auch schon einmal gewechselt. Bei fast der Hälfte der Wechsler waren die Kosten dafür ausschlaggebend.
Die Auswahlkriterien für die Versicherung sind bei der Umfrage des Trend-Tacho der KÜS klar formuliert worden. Guter Service im Schadensfall wurde von 100 Prozent als Grund angegeben, gefolgt von 92 Prozent mit dem Wunsch nach transparenten Leistungen. 89 Prozent der Befragten legen Wert auf die freie Wahl der Werkstatt im Schadensfall. Überhaupt scheint das Original gefragt. Insgesamt 78 Prozent der Autofahrer finden es wichtig bis sehr wichtig, dass die Reparatur nur mit Originalersatzteilen ausgeführt wird.
Versicherungspolicen mit einer so genannten Werkstattbindung haben laut dem Trend-Tacho der KÜS aktuell 8 Prozent der befragten Autofahrer. Davon erhielten mehr als die Hälfte einen Preisnachlass bei den Prämien. 44 Prozent der Befragten sind der Meinung, die Versicherung müsse sich um einen Sachverständigen kümmern. Nur jeder Sechste weiß, dass es seine Aufgabe sein sollte, sich um einen unabhängigen Sachverständigen zu kümmern, der seine Beweise sichert und ihm somit bei einer eventuellen gerichtlichen Auseinandersetzung mit der Versicherung beistehen kann. Bei Rechtsanwälten sieht dies schon anders aus. Hier sind 37 Prozent der Meinung, sich selbst um einen Rechtsanwalt kümmern zu müssen.
Peter Schuler sieht als Geschäftsführer der Kfz-Sachverständigenorganisation KÜS hier ein Defizit in der Information der Autofahrer: „Der Geschädigte selbst kann den Sachverständigen seiner Wahl beauftragen. Bei einem unverschuldeten Unfall hat der Autofahrer, bis auf ganz wenige Ausnahmen, für seinen Haftpflichtschaden Anspruch auf einen eigenen und unabhängigen Kfz-Sachverständigen – zur Beweissicherung, der Schadensfeststellung und dessen Kalkulation. Die Sachverständigen müssen hier noch mehr in die Offensive gehen und informieren – das zeigt die aktuelle Umfrage des KÜS Trend-Tacho klar und deutlich!“
Zur Umfrage: Trend-Tacho wird beauftragt von der Kfz-Überwachungsorganisation KÜS und dem Fachmagazin kfz-betrieb. Durchgeführt wird die Umfrage von dem renommierten Institut BBE Retail Experts Köln. Nach einer repräsentativen Zufallsauswahl werden 1.000 Pkw-Fahrer/-Fahrerinnen in Deutschland befragt, die für die Reparatur und Wartung des Fahrzeuges verantwortlich sind. Die telefonische Erhebung für den hier vorliegenden Trend-Tacho wurde im Juni 2009 durchgeführt.