Genau 48 Jahre nach dem Debüt des ersten Porsche 911 feiert auf der IAA in Frankfurt (15. bis 25. September) die siebte Generation des Sportwagenklassikers ihre Weltpremiere. Der 257 kW/350 PS starke 911 Carrera ist ab 3. Dezember zu Preisen ab 88.037 Euro lieferbar. Der Carrera S (294 kW/400 PS) kostet 102.436 Euro.
Der Elfer mit der internen Bezeichnung 991 ist eine Neukonstruktion. Das Design des Coupés wurde behutsam weiterentwickelt, ohne die klassische Linie zu verletzen. Gegenüber dem Vorgänger wuchs der Radstand um 10 Zentimeter. Im Gegenzug schrumpften die Überhänge. Insgesamt ist der Neue mit 4,49 Metern kaum länger, aber vorne etwas breiter als die bisherige Generation mit dem internen Kürzel 997. Dadurch wirkt der Elfer taillierter und muskulöser. Das Auto steht kompakter und auch eine Spur aggressiver als der Vorgänger auf der Straße.
Ein nettes Detail sind die Außenspiegel, die jetzt wieder, wie zuletzt bei den luftgekühlten Modellen, auf der Türbrüstung und nicht mehr im Spiegeldreieck des Seitenfensters angebracht sind. Beim Interieur haben sich die Designer am Carrera GT orientiert. Die Mittelkonsole steigt nach vorne steil an, damit der Schalthebel näher am Lenkrad liegt. Gleichzeitig übernimmt der Elfer Cockpit-Elemente aus dem Panamera. Es bleibt natürlich bei fünf Rundinstrumenten mit einem zentral angeordneten Drehzahlmesser. Die rechte Uhr dient als Vierfarbdisplay für Bordcomputer und Navigationssystem.
Die Motoren wurden weiterentwickelt. So leistet der 3,8-Liter-Boxer des Carrera S nun 400 statt 385 PS. Der Carrera kommt mit 3,4 Litern Hubraum aus und erzeugt damit 350 PS. Beide Motoren sind Direkteinspritzer mit vollvariabler Einlasssteuerung.
Mit Hilfe des optionalen Sport-Chrono-Pakets und der darin enthaltenen Launch-Control beschleunigt der Carrera S in 4,1 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Der Carrera benötigt unter gleichen Bedingungen 0,3 Sekunden länger.
Als schwäbisches Unternehmen legt Porsche traditionell viel Wert auf effiziente Sportlichkeit. So fallen beim Neuen nicht nur Rundenzeiten, sondern auch Verbrauchswerte. Der Carrera S kommt mit 8,7 Litern im Schnitt aus, der Carrera mit 8,2 Litern, jeweils mit dem optionalen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK). Beim Sparen helfen unter anderem ein Start-Stopp-System, das verbessertes Thermomanagement und die Bordnetzrekuperation, bei der über den Generator ein kleiner Teil der Bremsenergie in die Batterie zurückgespeist wird.
Premiere feiert im neuen Elfer ein manuelles Siebenganggetriebe. Auch hier trägt die bessere Abstufung der Übersetzung zur Verbrauchsminderung bei. In der handgeschalteten Version liegen die Verbräuche aber etwas über denen der PDK-Versionen. Gegenüber dem 997 ist der neue 991 rund 1,5 Liter sparsamer. Zugleich ist der neue Carrera der erste Porsche-Sportwagen, der weniger als 194 Gramm CO2 emittiert. Dafür ist der Handschalter leichter und in der Endgeschwindigkeit minimal schneller.
Der neue, längere Radstand und die breitere, vordere Spur sorgen für mehr Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten. Auch die Querdynamik soll beim 991 nochmals besser sein als im bisherigen Modell. Hohe Kurvengeschwindigkeiten werden zudem durch neue, teilweise aber optionale Regelsysteme ermöglicht. So verringert die für den Carrera S erhältliche aktive Wankstabilisierung die Seitenneigung in Kurven und hilft dadurch den Reifen, höhere Seitenkräfte zu übertragen. Dadurch steigt die erzielbare Kurvengeschwindigkeit und die Rundenzeiten auf Rennstrecken fallen.
Text: Spot Press Services/Günter Weigel
Fotos: Porsche